Hinter mir liegt eine Woche, die ich mit Fieber durchgeseucht habe. Keine Ahnung, was das für ein Käfer war - er hat nur warm gemacht, aber keine weiteren Schäden wie Halsweh, Schnuddernase oder Gliedreschmerzen verursacht. Die letzte Käferattacke liegt nicht weit zurück, entsprechend nimmt mich das Ganze doch ziemlich mit und ich hänge wie eine tote Fliege herum. Nichtsdestotrotz nutze ich diesen wohl letzten Sommertag im 2019 - meine Wetterapp meint es käme ein Mordsgewitter - um eine spontane Fotoidee umzusetzen.
Das Pärkchen am Bürkliplatz ist pumpenvoll, ich muss lange warten, bis ein geeigneter Platz frei wird. Und auch dann kann ich nicht ganz das realisieren, was mir vorschwebt, ich bin umrundet von Turis und Einheimischen, die sich wie in ihrem eigenen Wohnzimmer benehmen. Sie machen Lärm, laufen kreuz und quer, setzen sich hin ohne zu fragen und nehmen keinerlei Notiz von den Menschen um sich herum. Ein spannender Kontrast zum Erlebnis vor einem Jahr, wo ich spürbar wahrgenommen und mehrfach angesprochen wurde.
Auch wenn meine Anforderungen an mein Modell nicht ganz so heftig sind, braucht es einige Versuche, bis ich mit dem Resultat zufrieden bin. Der meiste Ausschuss entsteht durch Leute, die mein Bild Fotobomben - vielleicht wäre Winter doch eher geeignet, um etwas Ruhe beim Fotografieren zu haben?
Der Abend - ich bin nach der Fotosession völlig platt - verbringe ich mit Postprocessing. Ich bin experimentierfreudig, gucke einige Videos zu Lightzone und bastle an dem Bild, das ich aus dem heutigen Tag mitnehmen möchte. Der RAW Entwickler basiert auf dcraw, welches zwar mittlerweile wieder online ist, aber irgendwie nicht mehr maintaint wird und es fehlen ihm viele Features, die ich in RawTherapee kennen- und schätzengelernt habe. Aber als „zweite Stufe“ könnte ich mir das Programm durchaus vorstellen, die Denkweise in Zonen statt Kurven macht irgendwie Sinn und die partielle Anwendung von Filtern ist genau das, was in RawTherapee bewusst weggelassen wurde. Wenn ich wieder fit bin (Famous last words? ) muss ich ein paar Bilder machen, um in die Tiefen des Programmes einzutauchen.
Neulich sassen wir zusammen feierten unseren 25. Hochzeitstag, heute hast Du Geburtstag und bist wieder gleich alt wie ich
Erinnerst Du Dich an lang-ist's-her? Da gab es die wunderschöne Ballade, Right here Waiting. Sie begleitete uns in den ersten Tagen, als Du nach Lausanne zogst und ich in Zürich zurückblieb. Inspiriert von dem Stück setzte ich mich neulich an den See (nicht ganz over the ocean, aber immerhin am Wasser ), um Dir diese Karte zu basteln. Auch heute warte ich ein Bisschen auf Dich und ich möchte Dir sagen, dass ich für Dich da bin, wann immer Du es brauchst.
Ich wünsche Dir, Nala, alles Gute zu Deinem Geburtstag und ein intensives und gutes neues Lebensjahr!
Ich bin definitiv kein Spontankäufer und überlege mir ewig lange, ob ich etwas meiner Habe hinzufügen möchte. Meine Stadtwohnung mit ihren 34m^2 soll schliesslich nicht aus allen Nähten platzen Wenn ich es dann doch tue, finde ich mich dann und wann reichlich dumm, es nicht früher getan zu haben.
Um mein iDings ausreizen zu können, erwerbe ich einen Lightning nach USB „Kameraadapter“, ich werfe gleich noch einen Micro-USB „On the Go“ Adapter für mein Handy in den Einkaufskorb (er ist zwar schwarz, kostet aber nicht die Hälfte). Der Funktionsumfang von iOS ernüchtert mich einmal mehr, ich kann Bilder importieren, aber nicht einmal die Metadaten dazu ordentlich angucken. Bin gespannt, was iOS 13 im Herbst hier bringen wird.
Nach einem erfolgreichen Test mit dem Remote Release erwerbe ich den DSLR Controller. Ich glaube, den habe ich mir bereits angeguckt, als meine Kamera noch neu war Ich stöpsle Handy mit Kamera zusammen, nehme gar das lange Kabel, mit dem ich stellenweise beim Tethered Shooting massiv Probleme hatte - und es geht einfach. Flüssig lässt sich die Kamera bedienen, das Preview ist grösser und heller als auf dem Kameradisplay. Es ist gar schneller als das Canon Tool auf dem Notebook, welches vier CPUs braucht, um ein ruckliges Preview hinzubekommen. Warum habe ich das nicht früher gemacht?
Eines der Testbilder gefällt mir ganz besonders. „Alter Mann, fasziniert von moderner Technik“
Kaum hatte ich das Feuerwerk im Kasten, rief auch schon wieder die Arbeit in Bern - spätabends war mir klar, dass ich für meine weitere Arbeit fundiertes Wissen über iOS Devices nötig habe. Zu viele Fragen, zu wenig Antworten. Gut gibt es in Zürich einen Obstladen, in dem man so ein Device erwerben kann.
Einen knappen Monat später kann ich mit gutem Gewissen sagen: Ich kann mit dem Gerät nicht arbeiten, aber ich brauche es für meine Arbeit. Zumindest für den Rest dieses Jahres.
Es ist ein spannendes Device. Die Hardware ist grandios, der Bildschirm mit seinen über 300dpi überzeugt mich. Trotz ordentlich Power reicht der Akku ewig. Die Bedienung ist meistens intuitiv und das, was ich als beinahe-25-Jahre-langer-Linuxler bizarr finde, ist durch Marketing oder Design problemlos erklärbar.
Bei den Applikationen (Neudeutsch Apps) hört der Spass jedoch auf. Sie sind zwar von Telefonen auf den grösseren Bildschirm angepasst, aber irgendwie eben doch beschränkt. Für schnell mal Mails/Kalender/Webseiten checken ist das Gerät irgendwie zu gross, für richtig Arbeiten dann aber doch zu frickelig. 342 Mails lesen und beantworten? 23 Tabs gleichzeitig im Browser offen haben? Ein Dokument mit 42 Seiten bearbeiten? Nein, irgendwie geht das nicht.
Selbstverständlich habe ich mich auch damit auseinandergesetzt, was ich als Fotofritz damit machen könnte. Mit einem entsprechenden Adapter lässt sich eine Speicherkarte auslesen (sofern ich nicht die schnelle CF benutze) oder die Bilder aus einer Kamera herunterladen (bis der lokale Speicher platzt). Tethered Shooting geht so knapp über Wifi, wenn die Kamera das hätte - mit Kabel klappt nicht, das iOS erlaubt den Apps keinen direkten Zugriff auf den USB Port. Bilder aussortieren und tagen? Ist so frickelig wie die 342 Mails. RAW Entwicklung? Ja, es gibt ein paar Entwickler, sie leiden gemäss Benutzerbewertungen aber an ausgewachsener Langsamkeit. Bildbearbeitung? Es gibt zumindest zwei grössere Programme, aber auch hier erscheint mir der Griff zum Notebook noch immer wesentlich verlockender.
So lange mein Projekt noch läuft, wird mich das Ding begleiten und einen Platz im Rucksack haben. Ich werde ihm eine Chance geben, den Weg in mein tägliches Leben zu finden - zumindest mit Osmand habe ich eine App, die einfach grossartig ist und vielleicht eignet es sich ja auch als E-Book Reader. Ansonsten weiss ich, dass sich in meiner Familie Menschen befinden, die damit etwas anfangen können
Nach 2013 und 2016 bin ich das dritte mal mit meiner grossen Kamera unterwegs, um Bilder vom grossen Feuerwerk am Züri Fäscht zu machen. Dass ich diesen Januar die letzten Bilder verarbeitet habe, lässt mich neue machen
Experimentalfotografie muss dennoch sein. So ziehe ich nicht an den gewohnten Panoramaweg am Friesenberg, sondern in ein kleines Pärkchen neben dem Bucheggplatz. Die Sicht ist definitiv eine Andere, die tiefe Ebene des Feuerwerks wird weniger verdeckt - dafür sammelt sich in Kürze eine grosse Menge Rauch zwischen mir und der Show. Ich mache das Beste daraus und habe irgendwie das Gefühl, trotz (oder wegen? *kopfkratz*) dieser Erschwernisse die bisher eindrücklichsten Bilder von Züri-Fäscht-Feuerwerken eingefangen zu haben.
Der Juni ging vorbei, ohne dass eine Strecke mit der „richtigen“ Kamera in die Galerie gefunden hat - erst war da das Aufräumen vor meinen "Ferien", dann ein Käfer und gleichzeitig ganz viel Heiss.
Letztes Jahr dauerte es trotz einem Wahnsinnssommer einen guten Monat, bis meine Wohnung auf über 30° angekommen war - dieses Jahr geht es keine Woche. Ich kämpfe (quäle?) mich durch die Tage, mein Kreislauf ist oftmals am Boden und hinterlässt das Gefühl, kurz vor dem Auseinanderfallen zu sein. Auch wenn das Gefühl gruselig ist, der Gedanke, wie ein Puzzle auseinanderzufallen, belustigt mich des öfteren