Webseiten-Werkzeuge


News

Krempel

Gewaschen, gepackt, gefluppt, gewiffert, gezügelt. Trotz einer saftigen Migräne, ich bin stolz auf mich. Als letzter im Haus zügle ich mein Material, in der Zwischenzeit ein Bisschen mehr als zu Beginn, aber noch immer weniger als in Nala's Bummbrumm Platz findet.

Die letzte Nacht aus dem Rucksack, um 9:50 heisst es Uebergabe.

Abgeliefert

Kulturelle Auslandsreise einiger Schüler aus der Kanti Glarus. Klein-Maja übernachtet bei Papi in Zürich, dieser kennt dummerweise den Fahrplan. Rät den Umweg über Rapperswil und Arth-Goldau einfach bleibenzulassen und zwei Stunden später direkt in den Zug nach Milano zu steigen. Ein längeres Telefon am Abend mit dem Lehrer und das Versprechen, Maja in Wagen 7 zu platzieren. Da sitzt sie nun und harrt der Dinge :-)

Ob das gut kommt, wenn der Lehrer Bedenken über die Grösse vom Zürcher HB hat und dann nach Milano Centrale reist? *kopfkratz*

Joe le taxi

Kaum sind die bekifften Mädchen weg, kommt das nächste Modelabel und verkleistert Zürich - inklusive der Werbetafel gleich neben meinem Hauseingang.

Dummerweise habe ich die 80er erlebt und erinnere mich mit Grausen an Joe le Taxi, den Vanessa Paradis 1987 trällerte. Sie muss heute vierzig sein, beim genauen Betrachten der Plakate fällt mir entsprechendes Photoshoppen im Gesichtsbereich auf.

Gut, bin ich nicht mehr in der Zielgruppe solcher „jungen Mode“ und darf Lästern ;-)

Spay

Ein kleines Dorf am Ufer des Rheins und an der Strecke des Eurocitys von Chur nach Hamburg. Wunderschöne alte Riegelhäuser aus der Zeit nach dem 30 jährigen Krieg, drei(!) Kirchen, viele Lebensweisheiten, beeindruckende Hochwassermarkierungen und Strom aus der Luft. Die Leute begrüssen einen auf der Strasse, der kleine Dorfladen trägt die Marke Nah und Frisch. Ich fühle mich beinahe zuhause und doch an einem ganz anderen Ort.

Da, wo der Rhein einen tiefen Graben in das Schiefergebirge schnitt schreibt ein Reiseführer. Der Schiefer ist allgegenwärtig, fast noch intensiver als beim Landesplattenberg und in Elm mitten im Glarnerland. Häuser bis in die 20er Jahre sind mit ihm bedeckt, er bildet den Boden unter den Weinbergen und das Material für die Trockenmauern. Ja selbst mein Tisch beim Frühstück ist mit einer Schiefertafel reserviert.

Deutsches Eck

Kaiser Wilhelm I. guckt im Morgengrauen auf den Zusammenfluss von Rhein und Mosel. Vor anderthalb Jahren war das Gelände für die Bundesgartenschau abgesperrt, diesen Morgen steht meinem Spaziergang zwischen Nachtzug und Kundeneinsatz nichts im Wege.

In seinem Rücken die Schilder der von ihm vereinigten Länder, einige gehören schon lange nicht mehr zum heutigen Deutschland, andere kamen vor nicht allzulanger Zeit hinzu. Oder war es vielmehr Bismarck, der den Deutsch-Französischen Krieg mit all seinen Leiden zur grossen Vereinigung nutzte? Zumindest hat dieser erste Kanzler sich ein Amt geschaffen, dass auch heute noch mit viel Kompetenzen ausgestattet ist und deren Amtsinhaberin mir nicht immer sympathische Grossamchtspolitik betreibt.

Fernweh

Der schnellste Weg ins Büro bringt mich an den Bahnhof Wipkingen, ein kleines Loch zwischen dem Wipkingerviadukt und dem Tunnel nach Oerlikon. Kurz vor der Einfahrt der S14 ins Zürcher Oberland fährt jeweils pünktlich der Eurocity nach München durch - auch am anderen Ende ein bekannter Vertrauter. In Lindau wechseln die internationalen SBB Wagen von der Cargofarbenen Re 4/4 II gegen zwei Br218, um sich dann endlos langsam durch das wunderschöne Allgäu zu quälen.

Der Zug hat jeweils mein Fernweh geweckt. Es ist ein grossartiges Gefühl, mitten in einer Stadt zu wohnen - und doch haben mir meine vielen Reisen gefehlt. Drei Monate ist es her, dass ich das letzte Mal aus der Schweiz kam, per Zufall auch da nach München. Jeweils eine kleine Erinnerung am frühen Morgen, aber auch eine Vorfreude auf das nächste Mal.

Heute Abend geht es wieder auf die Reise, ins schöne Rheintal, ganz in die Nähe der Loreley. Gleich richtig, mit Rucksack, Nachtzug und Wecken um 4:30 *gähn* In Koblenz müsste der Imbissstand bereits offen haben (Frau SBB war überrascht als ich ihr sagte, ja, da bekomme ich Zmorgen) und die Jahreszeit dürfte passen, um den Sonnenaufgang über dem Rhein zu erleben.


Seiten-Werkzeuge