Die Einheimischen mögen mir diese Assoziation verzeihen: Der Blick von der Aarauer Stadtkirche über die Altstadt Richtung Gösgen erinnert mich an Springfield und ich halte unweigerlich nach Homer Ausschau
Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass meine Mutter im benachbarten Buchs aufgewachsen ist. Die hiesige katholische Kirche, der Bahnübergang der ehemaligen Nationalbahn und heutigen WSB sind Bilder, die sich tief in die Erinnerung an die Fahrten zu Grosi und Grospi in klein-Beat's Erinnerung eingeprägt haben. Wenn das Auto über die Schienen geholpert ist, hiess es gleich Aussteigen.
Ich nutze diesen hochsommerlichen Frühlingstag, verlasse bezeiten das Büro und nehme den Zug nach Aarau und weiter nach Buchs AG. Mich fasziniert die Kleinräumigkeit, in der meine Mutter aufgewachsen ist, finde darin viel Erklärung für ihre Wertvorstellungen. Zurück in Aarau gibt es ein schnelles Foto von der „Cloud“ über dem Busbahnhof, eine Installation, die es durch ihre Unzweckmässigkeit in die Zürcher 20 Minuten geschafft hatte. Weiter in die Altstadt, die Zeitplanung geht auf, die Sonne steht am richtigen Ort für das angedachte Bild.
Zum Znacht genehmige ich mir eine Pizza in der Altstadt, geniesse den warmen Abend, der viel eher in einen Juli als April passen würde. Spaziergang an den Bahnhof, Fahrt zurück - in Zürich empfängt mich eine grandiose Abendstimmung am Bahnhof, die ich mit dem letzten Strom aus der Kamerabatterie einfangen vermag.
Das traditionelle Verbrennen des Winters in Zürich habe ich verpasst (20 1/2 Minuten soll es gedauert haben), ich besuche dennoch am späteren Abend den brennenden Haufen auf der Sächsilüütewiese dem Sächsilüüteplatz.
Gut habe ich keine Wurst zum braten mit dabei. Die Plätze am Feuer sind rar und heiss, jegliches Stöckchen zum Aufspiessen wäre zu kurz
Frühlingssonntag, ich erwische ein paar sonnige Minuten und gehe Blümchen jagen. Mich begleitet der Joghurtbecher und ein Satz Zwischenringe.
Aussersihl gilt in der sowieso grünarmen Stadt Zürich als besonders naturarme Gegend, umsomehr habe ich Freude an Labyrinthplatz im Zeughaushof und den bepflanzten Kringeln auf der Europaallee.
Mein Lieblingsobjekt zum Kennenlernen neuer Linsen - die Kaffeetasse auf dem gewürfelten Tischtuch
Die Linse funktioniert und mein hässliches Perlscript in RawTherapee weiss jetzt damit umzugehen.
1976 kam die erste Version auf den Markt, vor bald 30 Jahren hielt ich sie die damals neue AF Variante in den Händen, seit vier Jahren weiss ich, dass sie toll ist. Der Nachfolger ist da, etwas weniger lichtstark, wesentlich schärfer und mit Bildstabilisator - die alte wird jetzt abverkauft. Zeit, diese einmalige Linse voller Magie in meine Vitrine zu stellen (und natürlich zu benutzen).
Die nächsten Wochen werde ich fleissig trainieren müssen - Feinmotorik beim Fokussieren und Kraft beim Rumschleppen
Sie wurde uns wieder geklaut, die Stunde Schlaf. Da ich über die letzten Wochen einen guten Schlafrhythmus gefunden habe, schmerzt die Zeitumstellung, ich brauche erfahrungsgemäss zwei bis drei Wochen, um wieder den Takt zu finden. Dafür ist es Abends länger hell, ich nehme mir fest vor, dieses Jahr das Licht zu nutzen und Bilder zu machen.
Die Wochen seit meinen Ferien waren die Hölle, ich brauchte runde vier Wochen, um wieder in den Job zu kommen. Ein grosses Kundenprojekt und zwei Eskalationen pflastern den Weg, mehr Energie, als ein Handyfoto aus dem Fenster benötigt, bringe ich in diesem März nicht auf.