Was passiert, wenn ein Linux Geek seine eigene Galerie baut? Ich hielt es so langsam an der Zeit, eine kleine Grafik dazu zu bauen
Mit vielen Jahren Linux auf dem Buckel war es mir wie selbstverständlich, eine eigenen Auftritt zu realisieren. Von ganz unten, dem Server, bis ganz oben, dem Design der Site. Mit war vor allem wichtig, dass es für den Besucher einfach sein soll, die Bilder zu betrachten - einige Exemplare von „fertigen“ Galerien sind in meinen Augen eine Katastrophe in der Bedienung. Andererseits soll das ganze auch für mich einfach sein, ich will nicht allzuviel Zeit damit verbringen, Bilder auszustellen. In den Anfängen hielt ich es für wichtig, passwortgeschützte Bereiche einrichten zu können - dies hat sich über die Zeit relativiert, meine Besucher wollen sich schlicht keine Accounts erstellen.
Herz ist seit meinem Weggang von Zenphoto DokuWiki mit dem Gallery und BlogTNG Plugin. Meine Bilder lade ich mittels WebDAV hoch, die Texte erfasse ich in DokuWiki selbst - Lightroom kennt leider viel zu wenige Kommentarfelder, um Text zusammen mit Bildern abzulegen.
Den RSS Feed von DokuWiki „würze“ ich in einem kurzen Perlscript mit Vorschaubildern, er ist die Schnittstelle zu den Social Networks Facebook, Google+ und Twitter, dem Newsletter, zu Planet Symlink und Planet Dokuwiki. Ich lade Bilder hoch, schreibe etwas Text - der Rest passiert automagisch und ohne mein Zutun.
Bevor meine rory
kürzlich einen Hardwareupgrade bekam, lief sie auf einer Single Core Opteron 250 mit IDE Platten - Tuning war Pflicht… Apache benutzt das mpm_worker
, PHP sowie meine eigenen Perl Scripte laufen unter fcgid
, die Bilder werden im Filesystem gecacht und von Apache mittels einer mod_rewrite
Regel ausgeliefert bzw. bei deren Fehlen automatisch aus dem DokuWiki gezogen. Genauso die Panos, sie werden von einem Script in Tiles aufgetrennt und mit OpenLayers gerendert. Aus dem High Performance Computing weiss ich, dass die meiste Performance in der Applikation liegt - entsprechend baute ich jquery.lazyload ein. Nur die Bilder, die der Besucher sieht, werden transferiert. Mit der Erfahrung aus meiner Zeit als Admin von Symlink weiss ich, dass ich mit diesen Tuning und heutiger Hardware richtig viele Besucher verkraften kann.
Privacy ist ein grosses Thema. Sobald sich ein Besucher anmeldet, wird er automatisch auf die SSL Version meines Servers umgeleitet - nach dem Abmelden geht es zurück auf unverschlüsselte Verbindungen. Heise's Socialshareprivacy Script sorgt dafür, dass meine Besucher nicht automatisch bei den diversen Datensammlern registriert werden.
Für die Mobile Version habe ich auf einer langen Fahrt ins Tessin einen nahezu feature complete DokuWiki Syntax Parser in Perl geschrieben. Mir schien dieser Ansatz bedeutend einfacher, als das DokuWiki Theme anzupassen und Photoswipe einzubauen. Derselbe Parser generiert auch Gopher Dokumente - mein erster und garantiert auch letzter Gopher Server.
Das Systems Management des Servers, Uplink per IPv4 und IPv6, DNSSEC - Dinge, die ich heutzutage als Standard betrachte und selbstverständlich nicht aus der Hand gebe. Im Gegensatz zum Webdesign und den diversen Programmierarbeiten ist Systems Management der Bereich, in dem ich mich wohl fühle. Fragt bitte nie nach den Sourcen meiner Erweiterungen, sie sind teilweise potthässlich.
Ideen gibt es noch ein paar, zum Beispiel eine App. Das iOS SDK ist Standardbestandteil vom Xcode auf meinem Mac, das Android SDK lümmelt auch schon eine Weile auf meiner Platte. Die Herausforderung ist gross, Objektorientiertes Programmieren war noch nie meine Stärke und meine ersten Versuche sind noch weit davon entfernt das zu sein, was ich einem Besucher zumuten möchte. Also vielleicht doch eher wieder die Kamera hervorholen und Bilder machen? Auch da gibt es noch einige spannende Ideen in meinem Kopf
@Obi: *hihi* Immerhin folgte ich treu der Tradition: Wenn Code schwer zu schreiben war, soll er auch schwer zu lesen sein
Tolle Sache, aber ich sehe gerade dass da noch die Komponenten CDP + PBX fehlen!
Gruss, Obi