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Vintage

Was für ein Monat! Sonnensturm, Regenzeit, vielleicht 20 Tage Migränig (eine Schätzung, ab sofort führe ich Tagebuch darüber). Ich bin stolz darauf, dennoch jeden Tag ein Bild eingefangen zu haben.

2/3 des Jahres mit dem Superzoom sind jetzt im Kasten, ich beginne mir so langsam zu überlegen, was ich kommendes Jahr tun möchte. Dranbleiben auf jeden Fall, dafür tun mir die 5-15 Minuten tägliche Auszeit einfach zu gut. Zurück zu etwas leichten erscheint aber wünschenswert, gerade an Tagen, an denen ich mit grossem Krempel durch die Welt tingele.

Infrarot

Der Morgen nach dem abendlichen Ausflug. Mein Kopf wummert. Ob es jetzt zu viel Arbeit, generelle Erschöpfung, das gleissende Licht oder der Sonnensturm ist - die Migräne ist da. Etwas Bewegung könnte nicht schaden und ich ziehe an den See, um weitere Infrarotbilder zu machen.

Im Gegensatz zum letzten mal ist strahlend schönes Wetter mit ein paar Wölkchen. Ich experimentiere mit Polfilter fürs „normale“ Bild, was sich bewährt. Bei direktem Gegenlicht ist hingegen das 24er nicht wirklich Flare-Resistent, im Infrarotbild gibt es Geister ohne Ende. Das Postprocessing zieht sich und zeigt sich erstaunlich herausfordernd - seit dem letzten Update von Photoshop „verschleppen“ die Werte in den unterschiedlichen Kanalmixern :-/

Sonnensturm

Erschlagen krieche ich an diesem Samstagmorgen aus meinem Bett und werde bei meiner „Zeitungs“lektüre von phantastischen Bildern vom Sonnensturm vergangener Nacht überrascht. Niemand ist sich so ganz sicher, ob es noch einmal Polarlichter in unseren Breiten geben wird, ich zwinge mich dennoch zu einem abendlichen Ausflug auf unseren Hausberg.

Ich bin nicht alleine, beim Eindunkeln stehen gefühlte 100+ Menschen mit Fotoapparaten auf dem Uto Kulm. Zwischen zwei Stativen findet auch meines Platz und ich harre der Dinge, die da kommen. Mit Polarlichtern rechne ich nicht wirklich und sehe auch keine - aber ich habe einen Plan B, die tägliche Perlenkette der Flugzeuge, die zwischen 22:00 und 23:00 noch rasch vor Torschluss landen wollen. Nach einer guten Stunde Bildern machen kehre ich zufrieden in meine Stadtwohnung zurück.

Das Postprocessing zieht sich, die Tage sind gefüllt mit Migräne. Ich stitche die Bilder zu einem und stelle erstaunt fest, dass die Anflugschneise (von rechts) eine perfekte Linie ist und nur bei den Abflügen (nach links) die einzenen Spuren sichtbar bleiben. Beim Durchblättern sehe ich ein leichtes, rötliches Wabern im Hintergrund - da hat der kleine Pfupf doch etwas gesehen, was ich nicht sah :-o

Hinter dem Bild steckt ein kleiner Film, so zwischen Sekunde 8 und 20 verstecken sich in der linken Hälfte meine ersten Polarlichter 8-)

Project Move

Anfangs der 10er Jahre steckte ich in etwas, wovon ich heute weiss, dass es eine Dysthymie war. Ich fühlte mich unverstanden, alleine, selbst unter Menschen - die Option, etwas daran zu ändern, lag in ferner Zukunft. Meine erste Digiknipse reiste im Rucksack mit und ich spürte instinktiv, dass mir Bildermachen gut tun würde - doch viel zu oft fehlte die Energie für eine längere Fotostrecke. Die Idee vom Bild vom Tag, welche mich heute begleitet, entstand erst viel später.

Mehr aus Schabernack begann ich das Project Move. Ich stellte die Kamera auf Blendenautomatik, 1/8 Sekunde, hielt sie auf Hüfthöhe und schoss Bilder, ohne wirklich zu zielen. Auf dem Arbeitsweg, unterwegs zu Kunden, auf dem Weg zu Eltern und Bekannten - wann immer ich ein Ventil benötigte, um wieder Leben zu spüren. In gut zwei Jahren machte ich das 27 mal, schoss ein paar tausend Bilder. Ich mistete schon damals aus, überlegte mir, wie ich sie irgendwann präsentieren könnte. Dann kam die grosse Digiknipse, ein stürmisches Jahr, eine Auszeit und ich wandte mich anderen Herausforderungen zu.

Blanke Seite? Versuch ein anderes Gerät, ich bekomme nicht überall genug Memory :-|

14 Jahre sind seither vergangen, zwei sieben-Jahres-Zyklen. Während einem nassen Aprilabend krame ich die Bilder aus dem Archiv und lade sie zurück auf mein Notebook: 1003 sind es, ein Fotoprojekt ohne Anfang und Ende, definitiv das längste, das ich je machte. Es dauert einige Tage, die Bilderflut zu sichten, zu selektieren und abzurunden. Verschüttete Gefühle kommen hoch, ich sehe und spüre den Beat, wie er alleine unter Menschen wandelt, muss regelmässig die Arbeit weglegen und mich anderem zuwenden. Am ersten Mai nutze ich meinen Rückzug in meine Höhle, um das Projekt definitiv abzuschliessen - es Zeit für Neues!

Vintage

Dieser April hat es in sich. Ich erlebe beinahe 30° und bisigen Schneesturm wenige Tage getrennt. Wen wunderts, wenn der Winter Böög vor lauter Wind nicht abgebrannt werden kann? Der erneute Kälteeinbruch erledigt (auch) mich, meine Energie schwankt zwischen übermotiviert und schlapp. Gleichzeitig wächst mir die Arbeit über den Kopf und ich frage mich gegen Ende des Monats, wie ich das packen soll.

Das 28-200 bleibt definitiv in meiner Sammlung. Es ist so unglaublich trashig wie kein anderes Glas in meiner Vitrine, ich jage regelmässig die Sonne und freue mich ab all den Flares und Ueberstrahlungen. Ein ganz privates Feuerwerk in meinem Sucher 8-)

WWPD

Letzter Sonntag im April, es ist Pinhole Day! Auch wenn ich energiemässig komplett am Anschlag laufe - diese Tradition lasse ich mir nicht nehmen.

Mein Weg führt nach Luzern. Während ich technisch lausig vorbereitet bin, habe ich mir zumindest zum Motiv einige Gedanken gemacht. Ich kämpfe mich durch gazillionen fotografierender Touristen, ergattere mir ein geeignetes Plätzchen und ziehe das Bild durch. Unerwartet bietet das Verschwenken der Zoneplate eine spannende Möglichkeit, sowohl Brückengeländer als auch den Turm „scharf“ zu bekommen - angedacht war es, aber ich hätte nicht gedacht, dass es tatsächlich funktioniert.

Auch dieses Jahr findet das Bild den Weg in die offizielle Galerie *freu*


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