Mein aktuelles Profilbild für die diversen Soziale Netze stammt aus dem Oktober '21. In der Zwischenzeit ist viel passiert, ich wurde selbstbewusster (fatalistischer?), aber auch älter (Falten, Bartlänge). Der Fotograf meines Vertrauens hat dieses Wochenende seine Stadtwohnung in ein Atelier umgebaut, gerade eben drei nicht ganz jugendfreie Strecken mit Diaprojektor, buntem Licht und Wasser durchgezogen - er offeriert mir eine Session. Es kann ja nicht sein, dass ich der Benutzung von Photoshop oder Instagram Filtern verdächtigt werde
Es geht in die Hosen. Die hochfrontale Beauty Dish ist zu steil, der Hintergrund entsprechend zu dunkel und der Reflektor auf meinen Knien nutzlos. Das Haarlich versemmele ich komplett, der kleine Metzblitz hinter mir verschwindet entweder spurlos oder ist zu hell. Gut, etwas Engelhaftes liegt darin, was eigentlich ganz gut zu meiner aktuellen Stimmung passt - aber als Profilbild? Wohl eher nicht. Viel mehr als die Beleuchtung ist aber der Gesichtsausdruck: Das Wohlwollende, das ich in meinen offiziellen Bildern zeigen möchte, fehlt. Ich bekomme Feedback in Form von verschlossen, verschlagen und schalkhaft - Attribute, die passen. Um dennoch etwas mitzunehmen, gibt es Schabernack. Immerhin, der gelingt
Auch wenn diese Strecke ein ordentlicher Fehlschlag wurde, sehe ich sie als eine gute Erfahrung. Sowohl die Lichtführung als auch die innere Einstellung müssen stimmen, möchte ich ein Bild für öffentliche Auftritte. Gerade die innere Einstellung ist etwas, was ich nicht nur bei mir, sondern auch bei meinen Modellen mehr berücksichtigen muss.