Mein Lieblingsobjekt zum Kennenlernen neuer Linsen - die Kaffeetasse auf dem gewürfelten Tischtuch
Die Linse funktioniert und mein hässliches Perlscript in RawTherapee weiss jetzt damit umzugehen.
1976 kam die erste Version auf den Markt, vor bald 30 Jahren hielt ich sie die damals neue AF Variante in den Händen, seit vier Jahren weiss ich, dass sie toll ist. Der Nachfolger ist da, etwas weniger lichtstark, wesentlich schärfer und mit Bildstabilisator - die alte wird jetzt abverkauft. Zeit, diese einmalige Linse voller Magie in meine Vitrine zu stellen (und natürlich zu benutzen).
Die nächsten Wochen werde ich fleissig trainieren müssen - Feinmotorik beim Fokussieren und Kraft beim Rumschleppen
Sie wurde uns wieder geklaut, die Stunde Schlaf. Da ich über die letzten Wochen einen guten Schlafrhythmus gefunden habe, schmerzt die Zeitumstellung, ich brauche erfahrungsgemäss zwei bis drei Wochen, um wieder den Takt zu finden. Dafür ist es Abends länger hell, ich nehme mir fest vor, dieses Jahr das Licht zu nutzen und Bilder zu machen.
Die Wochen seit meinen Ferien waren die Hölle, ich brauchte runde vier Wochen, um wieder in den Job zu kommen. Ein grosses Kundenprojekt und zwei Eskalationen pflastern den Weg, mehr Energie, als ein Handyfoto aus dem Fenster benötigt, bringe ich in diesem März nicht auf.
Es ist schon ein Bisschen her, seit ich das letzte Mal ordentlich Ferien gemacht habe, mein Versuch vor einem Jahr ging in die Hosen und ich kann den nicht wirklich zählen, der letzte Sommer war auch nicht allzu entspannend. Auch dieses mal war es schwierig, die DevConf.cz und mein regulärer Kundenbesuch in München gaben den Rahmen, geschlagene sechs Wochen brauchte ich, um für meine Kunden dazwischen Ersatz für meine Arbeit zu finden. Kurz vor Weihnachten war dann alles geregelt, über die Neujahrstage war ich Reisebüro 0x1b und organisierte Unterkunft und Züge.
Nach einer geruhsamen Nacht heisst es Waschen, Reste aufessen und Packen. Nebst Wäsche und Kleinkram findet auch das frisch ausgemistete Notebook und meine Kamera mit Winterlinse im Rucksack Platz. Zum Schluss ist ein kleines Bisschen zu schwer, auch wenn ich schon ziemlich minimalistisch gepackt habe. Reisen im Winter braucht zu viel Krempel.
Mein erstes Bett bringt mich nach Berlin, die Nacht ist nicht sonderlich gut, aber genügend lange, um mich frisch in die Stadt springen zu lassen.
Die Sonne blendet mich, während ich mit meinem zweiten Kaffee in der Hand vor dem Hauptbahnhof Richtung neugebautem Regierungsviertel blicke. Prominent mitten drinn eine Schweizer Fahne. Als ich das letzte mal in diese Richtung blickte, war unsere Botschaft noch mitten im Niemandsland. Ich verdrücke einen zweiten Zmorgen (das im Zug war etwas spärlich), mache mich in dieser Stadt mobil (sprich, kaufe passendes OePNV Ticket), deponiere mein Gepack im Meininger beim Ostbahnhof und verbringe den Tag im Aquarium, ganz nahe beim uns 80er-Jahre-Teenies bekannten Bahnhof Zoo.
Das Berliner Aquarium ist berühmt für seine Quallen, schon seit mehr als einem Jahrzehnt wollte ich da hin. Definitiv begeistert verlasse ich den Ort und beziehe ich am späten Nachmittag mein zweites Bett - sichtlich im Osten der Stadt, Blick auf Haupt-Ostbahnhof, Alexanderplatz, unverputzte Decke und grusliger Stromverkabelung
Abends folge ich einer Einladung zum Znacht bei einer guten Freundin, auf diesem Weg noch einmal ganz herzlichen Dank!
Ausgiebiges Auschlafen und Zmorgen essen - ein ganz grosses Privileg des nicht-arbeiten-müssens. Ich gehe noch einmal in den tieferen Osten, erlebe die Unberechenbarkeit des Familienlebens mit kleinen Kindern. Dennoch komme ich zu ein paar lange angedachten Bildern. Am frühreren Nachmittag bin ich zurück und purzle einmal mehr ins Bett, aus dem mich erst der Hunger vertreiben vermag. Ich verdrücke mein Abendessen am Potsdamer Platz, fühle mich auf meinem Spaziergang trotz massivem Polizeiaufgebot rund um eine rechtsextreme Demo am Brandenburger Tor recht unwohl, quere das Regierungsviertel und packe am Hauptbahnhof die S-Bahn nach Osten.
Die Schweizer Botschaft hat einen Apparat über dem Eingang, der sporadisch bunte Blätter mit tiefsinnigen Sprüchen herauspustet - eine Kunstinstallation der Pipilotti Rist. Ich „entsorge“ eines der Blätter als Ersatz für ein Bild, das eisige Wetter liess mich die Kamera an einem warmen Platz zurücklassen.
Schnee, kalt, gruusig. Ich lasse einen angedachten Fotospaziergang bleiben, das mittlerweile dreigeteilte Berlin (Ost, West und Neubauten) wäre ein faszinierendes Thema, doch braucht es die eine oder andere Stunde draussen. So mache ich einen ordentlichen Touristentag, besuchen den Checkpoint Charlie samt Museum. Meine Mutter hatte Das Beste von Readers Digest abonniert und in regelmässigen Abständen kamen Berichte über erfolgreiche Fluchten aus dem Osten. Die Ballonplattform aus einem dieser Texte mal in natura zu sehen ist ein besonderes Erlebnis.
Abends gönne ich mir noch einen feinen Burger mit Süsskartoffelpommes und bin froh, dass die entsprechende Kette noch keine Filiale in Zürich hat. Ich wäre da Dauergast nur der Pommes wegen
Reisetag. Ich verabschiede mich von Berlin und seinen Einwohnern, habe noch ein langes und gutes Gespräch über Autismus, Abtreibung und staatlicher Unterstützung. Meine Fahrt führt mich meditativ ruhig nach Bielefeld, wo ich nach langer Zeit eine gute Freundin wiedersehen darf.
Nach einem feinen Znacht und guten Gesprächen verziehe ich mich in das dritte Bett meiner Reise.
Sturmtag, Friedericke fegt durch die Senne, entwurzelt Bäume und deckt Dächer ab. Tagsüber ist mir definitiv nicht nach draussen gehen, spätabends dann wenigstens ein paar Schritte durch das verwüstete Land.
Zwischen Tür und Angel konfiguriere ich einen Access Point um einem anderen Gast besseres Internet zu geben. Mein Rucksack enthält tatsächlich alles, was es für einen solchen Weltrettungseinsatz benötigt
Ein unglaublich fauler Tag, ich lese bis spät Nachmittags und geniesse das Nichtstun. Ganz spät Abends mache ich noch einen Spaziergang durch Sennestadt und versuche die feinen Aenderungen zu finden, die Zeit an einer Stadt mit sich bringt.
Nach den beiden eher lümmligen Tagen wird es Zeit, mal wieder etwas zu tun. Nach dem Frühstück mache ich ein paar Bilder der Verwüstungen, gerade rechtzeitig, bevor das Holz beseite geschafft wird.
Die Landesregierung hat Spaziergange im Wald verboten, wir suchen einen Weg der Dalke entlang und enden knapp vier Stunden und gut 16km später in Gütersloh. Ein spannender Querschnitt durch eine spezielle Gegend, die mich in ihrer Einzigartigkeit an die Linthebene erinnernt. Nach einem feinen Znacht heisst es Abschied nehmen, in Hannover wartet ein Nachzug nach Wien auf mich.
Kurz vor Wien empfängt mich ein verschneiter Morgen, ich krieche noch etwas verschlafen aus dem vierten Bett meiner Reise. Meine Mitreisenden, ein älteres Paar auf Erkundungsfahrt für einen Groseltern-Enkel-Urlaub, bauen zusammen mit mir das Abteil zum Zmorgenraum um. Die Stadt selbst empfängt mich nass und kalt, nach einem zweiten Zmorgen, der Auseinandersetzung mit der lokalen Mobilität und dem Einchecken meines Gepäckes mache ich eine längere Rundreise mit U- und S-Bahn entlang der ehemaligen Wiener Stadtbahn. Wunderschönen Belle-Empoque Bahnhöfen, gemauerte Viadukte mitten durch die Häuser, eine Galerie dem Fluss entlang. Mitten im Nirgendwo begegnen mir sogar drei Lokomotiven der Baureihe 50, imposante Dinger aus vergangenen Zeiten.
Der Nachmittag gehört dem Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, dem ich vor einigen Monaten auf der Suche nach wie haben eigentlich Freudenmädchen im Altertum Schwangerschaft vermieden? begegnet bin. Vergnügliche, interessante und nachdenkliche Einblicke in das Thema, das Museum ist zwar klein, aber sehr liebevoll eingerichtet. Ein paar Zahlen geben mir besonders zu denken: Vielleicht 15% der Paare sind unfruchtbar, gut 20% der Schwangerschaften werden abgetrieben. Zahlen, die mir und wohl vieler meiner Mitmenschen nicht bewusst sind. Zahlen, die vielen Paaren und Frauen Schuldgefühlen und Stigmatisierung nehmen würden, wären sie besser bekannt.
Abends beziehe ich im Meininger das fünfte Bett meiner Reise und freue mich darüber, dieses mal kein Fieber zu haben. Schnelles Znacht in der Innenstadt, ich bin reichlich durch nach dem intensiven Tag.
Strahlendes Wetter empfängt mich am Morgen. Ich hole eine vor einem Jahr angedachte Fotostrecke nach und fahre zum Wiener Zentralfriedhof. So gross wie die Innenstadt, doppelt so viele Einwohner wie die Stadt an sich. Nebst berühmten Wienern wie Falco liegen runde 3 Millionen Menschen auf diesem Platz, darunter auch zwei Soldatenfriedhöfe aus den beiden Weltkriegen - etwas, was ich von uns nicht kenne und mich schon in Heidelberg fotografisch fasziniert hat.
Am 11. November werden wir das 100 Jährige Ende des ersten Weltkrieges „feiern“. Die Soldaten von damals gehen langsam vergessen, ganz besonders eindrücklich sehe ich das in Wien. Während das Gräberfeld vom zweiten Weltkrieg noch sauber ausgerichtet auf ihre ehemaligen Offiziere blickt, zerfallen die Gräber der im ersten Weltkrieg gefallenen. Nur die Gräber, um die sich jemand gekümmert hat, stehen noch, aber auch die Verwandten von heute haben keinen Bezug mehr zu ihren Ahnen. Der Staat hat sich schon lange von den Kämpfern für Kaiser und König distanziert, so ist niemand mehr da, der die Erinnerung weiterträgt.
Nach einem vergnüglichen Besuch im Friedhofsmuseum (die Wiener haben eine spannende Entspanntheit zu dem Thema) packe ich auch noch die zweite Fotoidee an und besuche die Gasometer.
Seit ich 1986 das Video zu Falco's Coming Home gesehen habe (mein erstes Musikvideo überhaupt, wir hatten kein MTV), war ich von den komischen Dingern im Hintergrund fasziniert. Heute könnte er dieses Video nicht mehr drehen, die vier runden Bauten sind gefüllt von einem (nicht funktionierenden) Einkaufszentrum voller billiger Ramschläden.
Die Nacht war lausig, wohl zu viele Gedanken, die verarbeitet werden wollten - es ist quasi Mitte meiner Reise. Ich habe den Abend mit viel Gedanken um Job um Leben verbrahcht. Ich gehe den Tag gemütlich an, fabriziere saubere Wäsche und überarbeite meine Fotos der vergangenen Tage.
Abends habe ich erneut nur Lust auf einen schnellen Znacht, der mich unerwarteterweise neben einen Wirtschaftsprofessoren an einer loklen Uni bringt. Wir plaudern über die Staaten und deren Politik, seine Jahre in Zürich und die Unterschiede zwischen Berlin und Wien, welche ich selbst auf meiner Reise ein bisschen miterleben durfte.
Ich verziehe mich ins Haus des Meeres, verbringe einen vergnüglichen Tag mit Viechern, die im Wasser leben bzw. irgendwann in der Evolution daraus gekrochen sind. So ganz nebenbei mache ich mein 50'000stes Foto mit meiner „grossen Kamera“ und begleite dabei ein Fröschchen, das mit grosser Anstrengung die glatte Wand hochkraxelt. Zwischendurch bekomme ich noch eine Einzelführung durch die Innereien des Flakturmes, eine kleine Entschädigung dafür, dass ich da das letzte mal erfolglos warten musste.
Abendessen gönne ich mir in der Schönen Perle und freue mich über die bunte Mischung von Oekoleuten, Linken, Künstlern und Hipstern bei einem schmackhaften Mahl.
Es geht weiter nach Brno, bei meinem Abschiedskaffee im Wiener Hauptbahnhof werde ich in gebrochenem Deutsch angefragt, ob ich eine Putzhilfe bräuchte. An der Grenze endet dann die einfache Verständigung und das Euroland, ich decke mich am lokalen Bankomaten mit reichlich Kronen ein und erwerbe eine 5-Tages-Karte zur Sicherstellung meiner Mobilität. Die 250 Kronen sind vielleicht 10 Franken…
Mein Weg führt weiter in das lokale Büro, ich nehme meinen Eintritt für die Konferenz und die grosse Party in Empfang. Fröhliche Begrüssungen inklusive Umarmungen - es tut immer gut, die Menschen, mit denen man beinahe täglich im IRC sitzt, auch mal wieder persönlich zu sehen. Vor einem feinen Abendessen beziehe ich noch rasch mein sechstes Bett dieser Reise.
DevConf, mein Bändeli lässt mich ohne Anstehen eintreten. Vielleicht 1700 Besucher sind da, gerade so viele, wie in allen Konferenzräumen zusammen Platz hätten. Gerade zu Beginn ist es sehr eng und reichlich unangenehm.
Die Enge bleibt, ich mache an einem Survey über die Benutzung von OpenSSL mit um etwas Ellbogenfreiheit zu bekommen. Abends bin ich totkaputt, bekomme dann doch noch eine Einladung zum Futtern - aber auch da, in einer Mexikanischen Hazienda, ist es so voll, dass wir zum Thailänder fliehen müssen.
Tag zwei der DevConf, der Samstag mit Party am Schluss. Zuvor gibt es aber noch Lighning Talks, so Kurzpräsentationen, die unter Tags am Whiteboard genug Stimmen bekommen haben. Von emojisum muss ich wenigstens die URL Einpacken:
Die Party im Fléda ist laut und das Essen bald verputzt, ich verziehe mich bezeiten, nicht ohne davor lange mit Kernelentwicklern zu plaudern.
Tag drei an der DevConf, wie alle Konferenzen ist auch hier der letzte nicht der spannendste Tag. Dennoch besuche ich einen netten Vortrag von einem Supporter über Fehler, die Programmierer nicht tun sollten, treffe einige Teamkollegen, die üblicherweise über das Deutschsprachige Europa verteilt sind. Ich besuche das Museum und geniesse eine Massage, die in einem der Nebenräume zu bekommen ist. Der grosse und kräftige Balkanier kann sich zwar mündlich nicht mit mir verständigen, walkt mich aber kräftig durch.
Dieses mal ist die Hazienda beinahe leer und ich laufe mit kugelrundem Bauch zurück in meine Unterkunft.
Arbeitstag im BRQ Büro. Ich versuche mich mit meiner Arbeit auseinanderzusetzen, habe den ganzen Nachmittag voller Confcalls.
Der angehäufte Berg ist gross, ich purzle spätabends aus dem Büro und mag niemanden mehr sehen, entsprechend bin ich froh, ein schnelles und problemloses Znacht zu finden.
Ursprünglich als Ferientag angedacht verschlägt es auch dieses mal noch einmal ins Büro von Brno, eine Präsentation über Meltdown und Spectre vorzubereiten. Ich verwandle den Inhalt von ~100 Webseiten voller Halb- und Unwahrheiten, rechtlich sauberem Englisch und bösen Worten von Linux Entwicklern in 7 Folien, inklusive einem Bild, um die Aussage jedes Gerät ist betroffen zu unterstreichen. Viel zu spät, dafür zufrieden mit dem Resultat, verlasse ich Abends das Büro für meine Weiterreise.
Sowohl in Brno als auch in Wien habe ich längeren Aufenthalt. Die zwei Bahnhöfe könnten nicht verschiedener sein, sind aber beide mit kurligen Gestalten bevölkert. Ich habe meinen Rucksack meist auf dem Rücken, verwende meine Beweglichkeit, um den kuriosesten unter ihnen ausweichen zu können. Noch in der Schalterhalle durchsucht einer den Papierkorb neben mir, textet mich in Tschechisch zu, auf einem Abstellgeleise kauert eine sie, erleichtert ihre Blase während sie mit ihrem Begleiter streitet. In Wien ist die Stimmung nicht besser, ich erwische gerade noch ein Essen im Wienerwald und etwas Lesestoff. Der Wartebereich ist von kurligen Gestalten bevölkert, irgendwann räumt die Security auf. Ein älteres Frauchen schimpft Keine Gewalt und das sind auch nur Menschen - erfolglos. Vis-a-vis sitzt ein Alkoholiker, sein Körper will das Gift sichtlich loswerden, er kämpft erfolgreich dagegen und schüttet weiter selbstgemischter Vodka-Orange in sich.
Als mein Zug nach München eintrifft, erwartet mich ein Ungarischer Wagen. Plastikinterieur und vier Schlösser an der Abteiltür, die einzige Mitreisende, die vor Wien zugestiegen ist, braucht eine Viertelstunde, um uns einzulassen. Ich beziehe mein siebtes Bett auf dieser Reise und habe ziemlich Mühe ab den Schmerzen im linken Schultergelenk. Das war wohl etwas zu viel Kälte und / oder ein zu schwerer Rucksack. Die Nacht ist kurz, gegen drei weckt mich eine Deutsche Polizeipatrullie und macht Ausweiskontrolle. Ein bizarres Gefühl, mitten in der Nacht seinen Namen von einer Blonden in Kampfmontour buchstabiert zu hören. Scheinbar kennt mich die Datenbank nicht (oder weiss nur gutes zu berichten), ich bekomme meinen Ausweis zurück und kann noch einmal zwei Stunden schlafen.
VIel zu früh treffe ich in Müchen ein, wenigstens hat der Zug durch die Kontrolle eine gute halbe Stunde Verspätung.
Das Zmorgen war mit Croissont und O-Saft reichlich schmal, mein Stamm-Starbucks in der Schützenstrasse ist in eine Baustelle verwandelt worden. Ich zwänge mich in denjenigen in der Bahnhofshalle und geniesse Zmorgen 2.0. Meine Schulter schmerzt noch immer, das Wissen, dass die Kamera auf der linken Hand ruhen sollte, lässt mich von einem Fotospaziergang Abstand nehmen. Stattdessen reise ich nach dem Erwerb einer passenden Tageskarte nach Erding und bin kurz nach Oeffnung der Therme an der Kasse. Ein langer Tag verbringe ich mit Sauna und Ruheräumen, geniesse den fehlenden üblichen Zeitdruck und erlaube mir, auch mal wegzudösen.
Abends tiefenentspannt zurück in die Stadt, ein wunderbarer Vollmond empfängt mich über dem Ostbahnhof.
Ich beziehe mein achtes Bett auf dieser Reise und schliesse den Tag einmal mehr mit einem feinen Hamburger mit Süsskartoffelpommes ab. *mjam*
Es ist der erste Donnerstag im Monat, ich besuche meinen Kunden vor Ort. Auch wenn ich reichlich schlecht vorbereitet bin, so habe ich eine Hand voll guter Gespräche mit diversen Kontakten. Meine Präsentation findet Anklang, nach 20 Minuten bin ich durch und von reichlich bleichen Gesichtern umgeben. Ganz so einfach, wie es hätte sein können, ist es nicht - es wird noch die eine oder andere Patchwelle kommen, bevor wir das Thema abhaken können.
Auf dem Rückweg gibt es eine feine amerikanische Pizza, auch dieses mal klappe ich pappsatt ins Bett und schlafe herrlich.
Arbeitstag im Münchner Büro. Ich mache da weiter, wo ich in Brno aufgehört habe - das gute an meiner Arbeit ist, dass sie meist auch noch da ist, wenn ich mich ihr wieder zuwende. Nach einem währschaften Zmittag in der lokalen Kantine grosses Uiiiuiiiuiii in der Luft, Leute strömen aus dem Gebäude auf den Sammelplatz. Zwar weiss niemand, wer denn überhaupt im Gebäude war - aber es ist wichtig, dass sich alle am Sammelplatz einfinden, um kontrollieren zu können, ob auch alle draussen sind Die freiwillige Feuerwehr ist schnell vor Ort, wir witzeln bereits darüber, wer wohl sein Galxy Tab drinnen vergessen hat. Wenige Minuten später ist der Spuk vorbei und ich komme zurück an meine Arbeit.
Abends noch ein feines Essen bei einer guten Freundin, etwas Geburtstag vorfeiern - ganz herzlichen Dank auf diesem Weg!
Heimreise, nicht ganz so schön wie vor zwei Monaten, aber einmal mehr voller meditativem Aus-dem-Fenster-gucken.
Nach drei Wochen höre ich das erste mal wieder Schweizerdeutsch und kann mit Franken bezahlen - Dinge, die ich irgendwie beinahe vermisst habe
Die drei Wochen Reise haben sich definitiv gelohnt, ich habe mich herrlich entspannt und nach langen Monaten mit unguten Gefühlen in der Ferne wieder in meinen „Reisemodus“ gefunden, einen grossen Schluck Selbstbewusstsein mitbekommen. Spätestens der Abend im Wiener Hauptbahnhof war der Moment, wo ich wieder das Gefühl hatte, mir unterwegs gucken zu können - unabhängig, wo ich bin und wer um mich herum gerade ist.
Die nächsten Ferien sind in weiter Ferne, jetzt muss ich erst einmal meinen Job anpacken. Und meiner Schulter gucken, gerade ist sie nicht damit einverstanden, mit grossem Rucksack durch die Welt zu ziehen.
Die letzte Woche hatte es in sich, ich „geniesse“ eine heftige Migräne und komme nicht aus dem Haus. Ein guter Moment, das Reduit den Serverraum in meiner ein-Zimmer-Wohnung fertig einzurichten und meine Bilder zum ersten Mal seit zwei Jahren ordentlich zu archivieren.
Der alte ''max'' bekommt ein neues Leben, schliesslich hat er 3T Enterprise Grade Storage drinn. Ich installiere ein CentOS 7 und Samba und schiebe ein paar hundert Gigabytes durch das Schlaf- Umkleide- Ess- Wohn- Arbeitszimmer. Jetzt hat meine melone
wieder 120G freien Platz, die Ferien können kommen
25. Dezember, Weihnachtstag. Ich mache einen Ausflug auf den Uetliberg, werde von einer völlig vereisten Strasse auf den Kulm und einem wundervollen Nebelmeer über Zürich überrascht. Eine für Zürich klassische Inversionslage (die kann bisweilen Monate anhalten…), unten liegt ein Kaltluftsee mit Nebeldecke, darüber ist es wam und sternenklar. Die Lichter der Stadt beleuchten die Nebeldecke von unten, der wabernde Teppich wird nicht nur von einem Mondschnitz von oben bestrahlt, sondern leuchtet selbst in allen Farben.
Einerseits verfluche ich es, keine Kamera mitgenommen zu haben - andererseits weiss ich aber auch, dass ich auf Eis schon einmal ein 24-150er geschrottet habe. Was mich dann aber doch überrascht ist die Nachtblindheit meines neuen Handys, da ist echt nichts aus der wunderbaren Aussicht zu machen