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WWPD

Mein fünftes Jahr in Zürich, mein fünfter Pinhole Day. Tagsüber mag ich nicht raus, meine Erkältung steckt noch immer in meinen Knochen (vor allem im Schädel) und ich nutze die Erleichterung, die ich üblicherweise bei Sonnenuntergang habe, für einen Abendspaziergang.

Auf dem Lindenhof geselle ich mich zu Gazillionen von Touristen, erhasche einen Blick auf den Mond, die Akropolis und das Grossmünster. Runter an die Limmat, zur Münsterbrücke, vorbei an der Frauenbadi zum Bürkliplatz. Die Chilbi ist beinahe schon abgebrochen, noch leuchtet das Riesenrad und bietet mir ein paar Farbkleckse für die Zoneplate. Kurz vor der Sihlporte noch der Neonbrunnen, der war schon vor bald 35 Jahren mal Subjekt von Nachtfotografieexperimenten.

Wie üblich an solchen Tagen bin ich lausig vorbereitet und habe selbstverständlich kein Stativ mit dabei. Aber hey, in dieser Stadt gibt es Mauern, Bauabschrankungen, Parkuhren und Zäune ;-)

Brille

Ich habe eine richtige Männerkrankheit erwischt, Halsweh, Husten, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Vollklimatisierte Büros sind bei den aktuellen Temperaturen nicht ideal - immerhin ist das letzte Mal nun doch schon 15 Monate her und ich klage nicht. So habe ich mich im Büro durch den Tag gequält und bereits eine Runde gedöst. Ich mag nicht Richtiges tun, Schlafen geht auch nicht - Zeit für Schabernack bzw. experimentelle Fotografie ;-)

Schon seit einer ganzen Weile möchte ich einmal aufzeigen, wie die Welt durch meine Augen aussieht, bevor ich meine Brille auf der Nase habe. Das vollausgezogene 50er mit dem 20mm Zwischenring kommt in etwa hin, 10cm entfernte Dinge (Kaffee- bzw. heute Teetasse) sind scharf. Ich habe rund -10 Dioptrien Korrektur. Folgend der Formel, die ich vor 30 Jahren gelernt habe, sind für mich 10cm scharf, alles weiter entfernte ist unscharf. Die Blende ermittle ich experimentell, 11 scheint ein guter Wert zu sein. Das entspricht nach einer anderen Formel einem Blenden- bzw. Irisdurchmesser von knapp 5mm, scheint auch zu passen.

Ein paar Blicke in meine Wohnung auf Dinge, die ich ohne Brille finden bzw. bedienen muss, ein Blick nach draussen darf nicht fehlen. Der geneigte Leser kann sich vorstellen, dass Brille suchen mit ohne Brille ein Ding der Unmöglichkeit ist und ich Abends mir jeweils sehr genau überlege, wo ich sie platziere.

Zum Schluss noch ein Foto mit obiger Kombination durch meine Brille. Die Korrektur ist nicht 100%, mir kommt die etwas verschwommene Sicht aber gut bekannt vor. Wenn ich 9, 10 Stunden vor meinem Bürocomputer sass, sieht die Welt für mich erst einmal so aus. Vielleicht brauche ich bald Gleitsichtgläser? Oder einen besseren Monitor? Oder weniger Arbeit? Fragen über Fragen. Jetzt aber erst mal gesund werden ;-)

Heiss

Was für ein Wochenende! Es fällt schwer sich zu verinnerlichen, dass erst April ist, draussen hat es am Sonntagnachmittag bereits 30°, wie mein Lieblingsthermometer zu berichten weiss.

Eine ordentliche Migräne plagt mich. Mal einfach ein Ziehen, mal so richtig heftig. Ich schaffe nur einen Teil dessen, was ich mir vorgenommen habe.

Springfield

Die Einheimischen mögen mir diese Assoziation verzeihen: Der Blick von der Aarauer Stadtkirche über die Altstadt Richtung Gösgen erinnert mich an Springfield und ich halte unweigerlich nach Homer Ausschau :-)

Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass meine Mutter im benachbarten Buchs aufgewachsen ist. Die hiesige katholische Kirche, der Bahnübergang der ehemaligen Nationalbahn und heutigen WSB sind Bilder, die sich tief in die Erinnerung an die Fahrten zu Grosi und Grospi in klein-Beat's Erinnerung eingeprägt haben. Wenn das Auto über die Schienen geholpert ist, hiess es gleich Aussteigen.

Ich nutze diesen hochsommerlichen Frühlingstag, verlasse bezeiten das Büro und nehme den Zug nach Aarau und weiter nach Buchs AG. Mich fasziniert die Kleinräumigkeit, in der meine Mutter aufgewachsen ist, finde darin viel Erklärung für ihre Wertvorstellungen. Zurück in Aarau gibt es ein schnelles Foto von der „Cloud“ über dem Busbahnhof, eine Installation, die es durch ihre Unzweckmässigkeit in die Zürcher 20 Minuten geschafft hatte. Weiter in die Altstadt, die Zeitplanung geht auf, die Sonne steht am richtigen Ort für das angedachte Bild.

Zum Znacht genehmige ich mir eine Pizza in der Altstadt, geniesse den warmen Abend, der viel eher in einen Juli als April passen würde. Spaziergang an den Bahnhof, Fahrt zurück - in Zürich empfängt mich eine grandiose Abendstimmung am Bahnhof, die ich mit dem letzten Strom aus der Kamerabatterie einfangen vermag.

Böögg

Das traditionelle Verbrennen des Winters in Zürich habe ich verpasst (20 1/2 Minuten soll es gedauert haben), ich besuche dennoch am späteren Abend den brennenden Haufen auf der Sächsilüütewiese dem Sächsilüüteplatz.

Gut habe ich keine Wurst zum braten mit dabei. Die Plätze am Feuer sind rar und heiss, jegliches Stöckchen zum Aufspiessen wäre zu kurz :-)

Spring

Frühlingssonntag, ich erwische ein paar sonnige Minuten und gehe Blümchen jagen. Mich begleitet der Joghurtbecher und ein Satz Zwischenringe.

Aussersihl gilt in der sowieso grünarmen Stadt Zürich als besonders naturarme Gegend, umsomehr habe ich Freude an Labyrinthplatz im Zeughaushof und den bepflanzten Kringeln auf der Europaallee.


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