Ein Tag voller Aufgaben - ein Jobwechsel will erledigte Spesen, aufgeräumte Ferienlisten und Zettel zur Pensionskassenüberweisung. Daneben versuche ich mich im Aufarbeiten der gescannten Negative. Viele Versuche aus der entsprechenden Dokumentation scheitern - erst am frühen Nachmittag finde ich den Schalter und verwandle die TIFFs erst in DNGs, hänge ihnen ein „umgekehrtes“ DCP aus einem anderen Scanlauf mit DNG als Output an. *schwupp* sehen die Bilder schon einmal ganz brauchbar aus.
Notiz für mich: Das nächste Mal gleich DNGs in Silverfast speichern.
Das Spiel mit den Tonwertkurven fasziniert mich und begleitet mich noch beinahe den Rest des Monats. Auch wenn ich damit in Vergangenheit gespielt habe - standen mir doch ein paar unterschiedliche Härtegrade bei den Schwarz-Weiss-Papieren Mitte der 80er zur Verfügung - so ist mir noch wie so bewusst geworden, wie eine Tonwertkurve ein Bild beeinflussen kann. Die perfekte Einstellung habe ich noch nicht gefunden, aber für die ersten beiden Filme reicht es schon einmal aus
Zweite Notiz an mich: Nächstes mal reichlich Druckluft zum Entstauben der Negative verwenden
Filme entwicklen ist der erste Schritt, die Negative zu vergrössern der zweite. Vergrösserungsapparat, Schalen und dunkler Raum sind mir doch noch einen Schluck zu gross, ich werfe daher die Negative in den Scanner.
Silverfast offeriert einen „RAW Modus“, mit dem sich danach viele Schritte vielleicht etwas einfacher erledigen lassen. So verwandle ich erst einmal die Negtive in grossformatige 16-Bit-TIFFs. Es dauert länger als die Filme zu entwickeln
Die grosse Kiste ist ausgepackt, zwei Filme durchgezogen - Zeit sie in die Sauce zu werfen
Etwas mehr als zwei Stunden dauert es, die Chemie anzurühren, die Filme aus den Patronen aufzurollen und in Tank zu packen, alle Schritte durchzugehen und schlussendlich die tropfnassen Filme im Bad aufzuhängen. Erst erschreckt es mich ein wenig, aber da sind tatsächlich Bilder drauf
Ein Einschreiben aus Portugal? *kopfkratz* Gut ist „meine“ Post mittlerweile die Sihlpost, welche wohl Schweizweit die längsten Oeffnungszeiten hat. Es war das Paket, das ich eigentlich aus Deutschland erwartet habe - der Konstrukteur der Skink Pinhole verbringt wohl die warmen Tage an einem noch wärmeren Ort, irgendwie verständlich
Nach dem letzten Pinhole Day hat es mich definitiv gepackt und ich wollte etwas mehr Erfahrung mit Zoneplates und erste mit einem Photonensieb sammeln. So investierte ich meine restlichen Reward Points (eine nette Idee meines Arbeitgebers, für einen guten Job „danke“ zu sagen) in ein Skink Pinhole Pancake Pro Kit “Retro”. Das Ding reiht sich in meine „linsenlosen Objektive“ ein, dem Eigenbau vor vier Jahren, dem Lenox Laser High Contrast Pinhole (mittlerweile ausverkauft) und der Lensbaby Pinhole/Zone Plate Optic (auch ausverkauft). Weil ich sie bestimmt irgendwann hier suchen werde, lege ich auch kurz die technischen Daten ab:
„Linse“ | Einsatz | Brennweite | Blende |
---|---|---|---|
Skink Pinhole Pancake Pro Kit “Retro” – Canon EOS / EF | Pinhole | 42 | 145 |
Zoneplate | 42 | 55 | |
Photon Sieve | 42 | 91 | |
Lensbaby Optic Kit | Pinhole | 55 | 177 |
Zoneplate | 55 | 19 | |
Lenox Laser High Contrast Pinhole EF | 40 | 180 |
Das Pancake selbst ist fachmännisch und für die Ewigkeit gefertigt, die Gewinde für den Einsatz und das 52mm Filtergewinde absolut sauber. Die Einsätze (Pinhole, Zoneplate und Photonensieb) sind etwas kleiner als das Loch, es braucht ein Bisschen Liebe zum Einmitten. Die Zoneplate und das Photonensieb sind etwas weniger kontrastreich als dasjenige von Lensbaby, es gibt mehr Streulicht und damit „weichere“ Bilder:
Was das für die Praxis bedeutet, werde ich bei dem aktuell schönen Wetter bald herausfinden und spätestens beim Pinhole Day 2019 auch hier einstellen. Sollte es mir in der Zwischenzeit langweilig werden, so bietet das Pancake die praktische Möglichkeit, selbstgebaute Zoneplates zu verwenden - mit der Chemie im Haus ist das Rohmaterial auf jeden Fall schon einmal da
Kleiner Spaziergang am Sonntagabend. Ich komme am ehemaligen Foto Ernst im Lochergut vorbei und - ich kann da nie widerstehen - gucke ins Schaufenster. Der „neue“ Besitzer ars-imago hatte den Laden zu Beginn massiv aufgeräumt, mittlerweile stehen aber schon wieder Kartonschachteln im Schaufenster. Auf einem Stapel steht Schwarz/Weiss Filmentwicklungs-Kit, während einem feinen Burger gärt die Idee, mich nach gut 30 Jahren mal wieder mit chemischer Fotografie und Filmentwicklung auseinanderzusetzen. Der Juli wird einmal mehr ein Monat aus der Hölle, ich fand in solchen Zeiten mit der Fotografie immer eine gute Entspannung - warum nicht das zusammenlegen? Maja hat zumindest Interesse daran angekündigt, mir beim Aufbrauchen der Chemie zu helfen
Und so spaziere ich nach Arbeitsschluss erneut zu dem Laden, lege noch ein paar zusaetzliche Teile, die sich in der „guten alten Zeiten“ bewährt haben, auf die Kiste. Film darf natürlich auch nicht fehlen, ich halte mich auch hier erst einmal am bewährten fest. Auspacken, verpuffen, Handybildchen machen, alles schön brav abwaschen, mich vom Wasserhahn erst einmal vollspritzen lassen, Kamera ausbuddeln und eine Dunkelkammeruhr suchen - eine gute Beschäftigung an einem lauten Abend, an dem die Brasilianer und Schweizer im Quartier so feiern, als hätten sie bereits die WM gewonnen.
Ueberwachungskameras sind allgegenwärtig, nur in meinem Bilderarchiv fehlte eine
Die letzten Tage war ich etwas fleissig hier, habe erneut meinen Newsletter repariert (phpList ist zwar der de-facto Standard für solches, erscheint mir aber reichlich overengineered), https://fotistudio.ch/ und https://m.fotistudio.ch/ auf SSL umgestellt (ab Juli will Google ja plaintext Verbindungen als "unsicher" taxieren), der mobilen Variante ein Web App Manifest gegeben und dieses auch erfolgreich debuggt, die Gefällt mir Buttons und Gravatare beseitigt und zuletzt eine Sektion Rechtliches ins Menu eingebaut mit einem Impressum, Copyright und einer Datenschutzerklärung (GDPR lässt grüssen). Für letztere brauchte ich noch ein passendes Symbol - siehe oben
Ich habe die Inhalte dieser Seite unter die CC BY-NC-SA 3.0 CH gestellt - CC-BY-SA wäre vom Bauch her besser geeignet gewesen, meine vielen Bahnhofsbilder erlauben jedoch keine kommerzielle Nutzung ohne Einverständnis des Bahnhofbetreibers. Ja ich weiss, die Bilder hier sind relativ klein, haben ein Logo und sind daher beschränkt für eine Weiterbearbeitung geeignet - aber für eine nette Mail mache ich (fast) alles.