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Setup

Ein neuer Job, ein neues Notebook - Pack Dein bevorzugtes Linux drauf lautet der Auftrag. Das ist aktuell Fedora. Ich bin dank sommerlichem Wetter früh auf und beginne schon morgens um acht, es könnte ja sein, dass ich am Nachmittag noch etwas in die Sonne liegen kann. Irrtum, das Ding fickt mich.

Anything that can go wrong will go wrong. - Edward Murphy
Linux desktop was killed by Apple. - Miguel de Icaza
Computer sind Rudeltiere. - Venty

Lenovo und Red Hat haben unterschiedliche Vorstellungen davon, wie uEFI funktionieren soll: Fedora 28 bootet nicht. Der entsprechende Bug ist schon eine Version alt - der uEFI Shim interagiert mit dem BIOS auf eine Art, die das Lenovo BIOS nicht mag.

Also BIOS flashen. Freundlicherweise ist gibt es das Flashkit als ISO und in einer USB Variante in einem Windows EXE. Ich nehme letzteres, da ich kein CD Brenner mehr besitze, aber ein Windows in einer VM auf meinem Mac habe. Das geht natürlich in die Hose, Lenovo hat ein zu altes Flashutility in das Kit gepackt. Zum Glück habe ich auch Linux in einer VM, das passende Tool extrahiert die Bootfloppy, die ich mit dd auf den Stick packen kann.

Aber auch damit bootet Fedora 28 nicht. Ich bin kurz vor dem Verzweifeln, mag kein eigenes Installer ISO bauen. Daher lade ein Fedora 26 herunter, es bootet einwandfrei, sogar mit Secureboot. Sofort den entsprechenden Eintrag in die /etc/dnf/dnf.conf:

exclude=shim-x64

Danach Upgrade nach Fedora 27 und 28 (nein, meine Fibre hat noch kein schnelles Internet, da muss ich jetzt durch), der uEFI Shim von Fedora 26 bleibt dabei brav bestehen. Kurz vor elf abends habe ich eine aktuelle Installation, meine wichtigsten Einstellungen gemacht und falle todmüde ins Bett.

Sauger

Irgendwie hatte ich diese Dinger nie auf dem Schirm. Meine Mutter schüttelte jeweils den Kopf, wenn klein-Beat einen im Baumarkt erblickte, war das doch etwas für die „italienischen Frauen“. Als gelernte Chemielaborantin verwendete sie jeweils Plumbo Jet mit einer Wirksamkeit, die heutige Chemie nicht mehr aufweist. Unlängst durfte ich einen in Aktion erleben - könnte es sein, dass ein solches Teil meine bisherig erfolglosen Bestrebungen meinen Badewannenablauf zu entstopfen erledigen mag?

*glugger* *schlürf* *mantsch* *glugg*

Er ist erfolgreich, ich stehe am Morgen nicht mehr im Wasser 8-)

Fibre

Seit der Schnee weg war haben sie im Quartier Löcher in die Strassen und Trottoirs gemacht, durch den Mai standen grosse Bobinen mit bis zu 5km Fibre Kabel auf meinem Arbeitsweg. Heute ist es so weit, ich kriege den „letzten Meter“ in meine Wohnung. Die Arbeiten gehen flott, ich erwische meinen gewohnten Zug nach München.

Noch ist es eine Darkfibre, ich will erst den Kabelanschluss von meiner Nebenkostenabrechnung haben, bevor ich mich in Unkosten stürze. Aber irgendwie freue ich mich schon jetzt darauf, meine Bildchen endlich einmal ordentlich schnell in die Galerie zu bringen ;-)

Kunst

Seit Mitte Februar fahre ich das Programm schöner Wohnen und dekoriere meine Stadtwohnung. Ein letzter grosser Fleck Weiss ist noch da, den ich mit kleinen Bildern füllen möchte - nach einer Portion Köttbullar habe ich einen ganzen Stapel Rähmchen und ich vergnüge mich mit Auswahl, Ausdruck, Rahmen und Nägel Einschlagen.

Ich bin fasziniert davon, wie sich der Raum in den drei Monaten gewandelt hat. War es zu Beginn des Februars noch meine Stadtwohnung, so erwische ich mich immer öfters dabei, sie als mein Zuhause zu bezeichnen. Nach den Jahren, in denen ich gefühlt unterwegs Zuhause war, noch reichlich ungewohnt.

Sperrig

Samstagmorgen, ich bin einmal mehr in München. Meine Apps meinen mein Zug würde ausfallen, ich bin jedoch wagemutig genug, mich trotz allem in den Globetrotter zu begeben und die seit bald 10 Jahren angeschmachtete Reliefkarte vom Alpenbogen zu erwerben. Wenn das kein durchdachter Kauf ist ;-)

Als die Verkäuferin mit dem Monsterpaket auftaucht, bin ich mir gar nicht so sicher, ob ich es heil in meine Stadtwohnung bringe. Ich gebe alles, fahre zum Bahnhof und finde einen Billetautomaten, der mir ein Ticket nach Zürich anbietet - im Zug, der gemäss Apps gar nicht fährt. Schneller Spurt und tatsächlich, er steht da und nimmt mich über die schöne Strecke nach Zürich. Erst unterwegs erinnert sich die DB App daran, dass der Zug doch fahren könnte - einmal mehr bewahrheitet es sich, dass die Deutschen Automaten mehr wissen als all die tollen Kundeninformationsdingens zusammen.

GDPR

Seit heute ist sie gültig, die Europaweite Datenschutz-Grundverordnung. Ich habe sie bewusst die letzten Monate ignoriert, schliesslich stehen all meine Webseiten auf Schweizer Boden. Bis die Mühlen der Helvetischen Politik ein passendes Datenschutzgesetz durchgewunken haben, wird noch eine ganze Weile vergehen. Was ich durchaus gut finde, Schnellschüsse sind es leider oft nicht.

Da ich aber in einer grossen Amerikanischen Firma arbeite, wurde das Gesetz in den letzten Tagen doch ein grosses Thema für mich. Die Amerikaner zeichnen sich gerne durch Sammelwut aus, haben grosse Angst vor Prozessen, Heerscharen von Juristen im Schlepptau und machen alles auf den letzten Drücker. So aus purer Neugierde habe ich mir natürlich überlegt, was es heissen würde, wenn ich meine Webseiten GDPR Compliant machen möchte - wie jedes EU Gesetz wird das wohl früher oder später auch auf unserem Boden Anwendung finden.

Das Gegenteil von gut gemacht ist gut gemeint.

Der Satz geht durch meinen Kopf, ist das Gesetz doch im Grunde genommen eine nette Idee - doch wird das Resultat weder die Sammlung von persönlichen Daten durch grosse Konzerne noch Staaten irgendwie einschränken, dafür aber kleinen Anbietern im Netz viel Kopfzerbrechen bereiten. Was aber noch viel übler ist, es fehlt die Rechtsgrundlage. Keines der über 55'000 Worte ist durch Gerichte bestätigt, so wirklich Durchblick haben auch die Juristen nicht, was ist gut und was schlecht ist. Wir werden erst in ein paar Jahren wissen, was wir jetzt machen müssten. So ist auch dieser Text keine Rechtsberatung, sondern einfach ein simpler Braindump meinerseits. Tut damit, was Ihr wollt, aber behaftet mich nicht dafür.

Meine kleine Galerie besteht aus einigen Teilen, die ich sicher anpacken müsste. So fehlt beispielsweise ein Impressum, das müsste ich nach gültiger Rechtsprechung nur als Zeitung oder Zeitschrift bzw. als Anbieter von Ware führen. Dann die ominöse Datenschutzerklärung, in der ich deklariere, was ich wie verwende. Auch hier kann ich mich drücken, da ich weder Geschäftstätigkeit ausübe noch der Inhalt sich an in der EU wohnhaften Personen richtet. Ich betreibe auch keine explizite Sammlung von Daten solcher Menschen. Ich hoffe, dass hier die Angaben des Bundes passen - auch hier herrscht eine erstaunlich gummige Sprache, die keine Rechtssicherheit vermuten lässt.

Mein Apache (und der Geomyidae wie auch der ProFTPd) führen Logs. Der Einfachheit halber habe ich die bisher einfach stehenlassen, da wird es wohl Zeit, logrotate einzuführen :-) Ein Eintrag sieht typischerweise so aus:

77.58.221.245 - - [25/May/2018:18:14:21 +0200] „GET / HTTP/1.1“ 200 4359 “-“ „Mozilla/5.0 (Macintosh; Intel Mac OS X 10.11; rv:52.0) Gecko/20100101 Firefox/52.0“

Ich darf diese Logs behalten, schliesslich ist es die Quelle, um allfällige Einbrüche zu entdecken. Aber ich muss deklarieren was ich sammle, was ich damit mache, wie lange ich es behalte und wer darauf Zugriff hat. Das reicht in der Datenschutzerklärung, ich muss dazu keine Bestätigung vom Besucher haben.

Dito für das Session Cookie, das DokuWiki mitgibt. Es läuft am Ende der Session ab, ist technisch nötig (warum eigentlich? *kopfkratz*). Dafür brauche ich auch kein Einverständnis eines Besuchers. Die alternativen Sichten kommen allesamt ohne Cookies aus, was die Sache wesentlich einfacher macht.

Von Beginn weg habe ich alle Bildchen, Java Scripte und ähnlichen Krempel lokal auf diesem Server abgelegt. Fonts von Google? Java Script von Akamai? Habe ich nicht. Zwei Ausnahmen:

  • Der Hausberg benutzt Kartenmaterial von OpenStreetMap, Google und Bing
  • Allfällige Kommentare werden über ihre E-Mail mit einem Gravatar versehen - diese hole ich aber in Eurem Namen ab und liefere sie Euch von meinem Server aus

Gerade die Karte ist sehr grenzwertig. Für sie müsste ich in der EU wohl eine Abfrage einbauen, um den Besucher ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass der Inhalt der Seite Informationen an die entsprechenden Kartenlieferanten schicken wird.

Mit dem Gravatar bin ich bei den Kommentaren. Sie können anonym jedem Blogpost hinzugefügt werden. Ich muss aber jedem Besucher erlauben, sie zu „vergessen“. Also kommst Du daher, behauptest das sei Dein Kommentar und ich muss ihn wegputzen. Technisch gut möglich, organisatorisch schwierig. Ich muss wohl die Kommentarfunktion entfernen oder aber nur angemeldeten Benutzern erlauben.

Angemeldete Benutzer. Du kannst Dich auf dieser Webseite registrieren (was ausser mir noch niemand gemacht hat *hihi*). Ich muss Dich dabei ausdrücklich um Einwilligung bitten, dass ich Deinen Namen und E-Mail in meinem System speichere. Ich muss Dir die Möglichkeit geben, Deine Spuren jederzeit vollständig zu verwischen. Die DokuWiki Leute sind da gerade am diskutieren und recht uneinig, da vor allem die Lizenzen zu freien Inhalten die Nennung des Autoren implizit verlangen.

Wenn ich die Anzahl Kommentare hier angucke, dann werde ich wohl oder übel sowohl diese Funktion als auch die Möglichkeit zum Anmelden schlicht und einfach wegputzen.

Damit wäre diese Seite soweit in Ordnung, zumindest meinem Verständnis nach. Meine andere Seite ist da schwieriger, hier habe ich 13 Jahre Gesuchte, Inhalte von Dritten unter GPL. Solange kein Prozess Lizenzen über freie Inhalte gegen die GDPR gestellt hat, bewege ich mich auf dünnem Eis.

Fertig? Ich bin mir nicht sicher. Die GDPR spricht von personenbezogenen Daten: alle Informationen, die … zu einer Online-Kennung … sind, (mit der sie) identifiziert werden kann. Im Grunde genommen ist ein Bild doch genau so eine Information. Die Information Vreni war an der Streetparade könnte ja im Grunde genommen genau so eine Information sein. Meine Bilder sind elektronische Daten. Ich speichere sie, ich verarbeite sie. Unterliegt das nicht auch dem Gesetz? Meinem Gefühl nach ja, was ich durchaus begrüssen würde (wenn ich an die unzähligen Ueberwachungskameras denke, deren Hintergrund niemand kennt), was mir aber das Fotografieren von Personen definitiv verdammt schwierig machen würde. Hoi, das isch s'Vreni. Lösch bitte ali Bildli vo mir. *puh* (Der Name „Vreni“ ist frei erfunden, der Name der abgebildeten Person ist der Redaktion nicht bekannt).

Eine Beruhigung habe ich. Der Geltungsbereich des Gesetzes schreibt:

Diese Verordnung gilt nicht für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten, die von einer natürlichen Person zur Ausübung ausschließlich persönlicher oder familiärer Tätigkeiten und somit ohne Bezug zu einer beruflichen oder wirtschaftlichen Tätigkeit vorgenommen wird. Als persönliche oder familiäre Tätigkeiten könnte auch das Führen eines Schriftverkehrs oder von Anschriftenverzeichnissen oder die Nutzung sozialer Netze und Online-Tätigkeiten im Rahmen solcher Tätigkeiten gelten.

Meine Galerie ist eine rein persönliche Tätigkeit und wird es hoffentlich noch lange bleiben. Damit sollte ich auf der sicheren Seite sein. Aber wie oben beschrieben, so ganz sicher fühle ich mich dabei nicht. Die Zeit wird es zeigen.

Früher war alles besser.

Oder zumindest einfacher. Gesetze folgten Usanzen und waren wenigstens von einem Hauch gutem Menschenverstand umgeben. Sie waren einfach und verständlich. Gerade bei der GDPR sehe ich weder gesunder Menschenverstand noch Einfachheit. Selbst wenn ich auf die diversen von Juristen geführten Blogs blicke, so blicken auch sie noch nicht durch.

Und wenn ich dann an die dutzenden von Mails und Checkboxen denke, die ich in den vergangenen Tagen bekommen habe, dann ist auch klar, dass das Gesetz in keiner Art und Weise die Datensammelei vermindern wird. Entweder ich akzeptiere, was gesammelt wird, oder ich komme nicht mehr an den Content.

Schöne Weilt, die wir da zusammenbauen…


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