Samstag mit Vollmond mitten im Dezember - perfekte Ausgangsbedingungen für schicke Fotos bzw. deren Versuch - doch es schifft wie hohl. Ich entscheide mich dazu, meine Stadtwohnung in ein improvisiertes Studio umzubauen (selbst mein Wasserkocher muss als Behelfsstativ hinhalten) und stelle mich in Ermangelung eines passenden Modells gleich selbst vor die Kamera. Das Spiel mit dem Licht ist eine Herausforderung, mit der ich noch immer regelmässig kämpfe und ein wenig mehr Gefühl für meine Portraitlinse kann auch nicht schaden.
Ein Mordsspass und wie schon die letzten Male ein interessanter Selbstversuch. Tags darauf habe ich einen kräftigen Muskelkater - hätte nie gedacht, dass Modeln so anstrengend ist
Es ist wieder einmal Reisetag. Im Morgengrauen erblickte ich bereits Schnee vor dem Fenster und brauche einen zweiten Kaffee, bevor ich mich aus dem Haus traue. Danach geniesse ich meinen Weg am Rheinfall vorbei und über die Panoramabahn beinahe rund um Stuttgart, ich gönne mir eine Hand voll lausiger Bilder durch die Zugscheibe. Irgendwie ist die DB herzlich wenig interessiert an der Direktverbindung Zürich-Stuttgart, so stellt aktuell die SBB die Wagen und die OeBB die Lokomotive.
Wirklich eingepackt habe ich meine Kamera für Stuttgart 21 bzw. die Baustelle, die das einmal werden soll. In der Abstimmung 2011 hiess es die Eröffnung wäre 2019, prompt wurde auch 2013 Teile der Bahnsteige abgebrochen und ich konnte 2015 in ein grosses Loch blicken. Das Loch ist bis auf ein paar Fundamentierungen, eine Säule im Rohbau und ein paar Schalungen noch ziemlich gleich und ich vermute einmal einfach so, dass auch der aktuelle Termin 2025 knapp werden könnte. Aber ich lasse mich gerne überraschen
Die Fussabdrücke in der Unterführung im HB machen mich neugierig. Eine Tafel daneben beschreibt sie als Bewilligungsfreie Promotionsplätze und erklärt in vielen Paragraphen die Benutzungsrichtlinien. 20 Minuten darf man da maximal sein, es muss irgendwie nichtkommerziell sein und maximal zwei Personen dürfen da stehen. In den darauffolgenden Tagen finde ich ähnliche Plätze in Bern und Basel.
Ueblicherweise sind sie wohl von Unterschriftensammlern und Bibelverteilern besetzt, was meine Kreativität noch mehr anfeuert. Irgendetwas Schräges muss man mit dem Platz doch machen können - vielleicht eine „Free Hugs“ Aktion?
Ich folge einer Einladung zu einem Geburtstagfest mit expliziter Anweisung, nichts mitzubringen. Ich bringe doch etwas mit (meine Kamera), nehme es aber am Schluss wieder mit
Es ist immer wieder ein schönes Erlebnis, Bilder zu machen (und dabei viel Freude zu haben) und sie weitergeben zu können (und damit jemandem anderen eine Freude zu machen). Tolles Hobby, dass ich hier habe!
Eine Premiere - ich übernachte im Fürstentum Lichtenstein. Ein spannendes Erlebnis, ein Wochenende in dieser Monarchie zwischen der Schweiz und Oesterreich zu verbringen. Vieles ist gewohnt, man benutzt „mein“ Geld und versteht „meine“ Sprache - vieles aber auch völlig fremd. Die Menschen fahren Auto oder Mofa (kein einziges E-Bike begegnet mir, keine Hand voll Fussgänger), registrieren meinen Ausweis oder lassen mich im Dönerladen und beim Thailänder ganz alleine essen. Zum Schluss muss ich gar schwarz fahren - im Ländle gibt es zwar Bahnhöfe, aber keine Billetautomaten
Die Namen der lokalen Zeitungen sind für mich so schräg, dass ich mir ein Foto nicht verkneifen kann. Aber nein, es ist keine SVP Hochburg - es ist Monarchie
Mein erster Kundenbesuch ausserhalb der Schweiz in meinem neuen Job. Vergeblich suche ich ein Bett in Nürnberg, ja selbst München ist total ausgebucht. Zuletzt werde ich in Erlangen fündig - ein Ort, der Erinnerungen an einen vergangenen Einsatz weckt.
Es ist das zweite mal, dass ich abends durch dieses Städtchen ziehe und es verfluche, keine richtige Kamera dabeizuhaben. Aber wie heisst es so schön? Die beste Kamera ist die, die Du dabei hast. Und wenn es nur die vom Telefon ist