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Götheturm

Es ist schon eine ganze Weile her, seit ich meine längsten Ferien meines Lebens gemacht habe. Der Turm, auf dem ich damals stand und auf Frankfurt blickte, gibt es genauso nicht mehr wie die Kamera, mit der ich dieses Bild machte - trotz allem sind und bleiben die Tage eine schöne Erinnerung.

Wie alle Jahre werde ich wieder gefragt, wann ich Ferien machen will. Und da man für richtige Ferien etwas unternehmen soll, müsste ich mir auch überlegen, was ich tun und wo ich hin will. Was aber, wenn ich überhaupt keine Motivation dazu habe?

Ja, da waren zwei mal „richtige“ Ferien seit den beiden Monaten 2005: 2012 machte ich eine grosse Deutschlandtour (um wenig später in tiefste Loch meines Lebens zu purzeln), letztes Jahr gab es eine erstaunlich nette Tour durch Europa, auf der ich mich wunderbar erholt habe (um danach einen neuen Job zu brauchen).

Da waren aber auch Jahre, in denen mich familiäre Pflichten einholten und ich Freitage brauchte, um irgendwie über Wasser zu bleiben. Ich muss bis auf Weiteres sicher zwei Wochen im Hintergrund haben, um ähnliche Ereignisse abfedern zu können - ich bin weder gewillt noch fähig, einmal mehr über Monate 150% zu leisten. Die letzten Jahre habe ich diese Wochen dann jeweils im Januar bezogen. Ich versuchte das auch letztes Jahr (trotz bzw. auch wegen dem Jobwechsel), nur hat das Beziehen neben einem grossen Projekt nicht geklappt. Dumm gelaufen.

Solche Projekte kommen vor und teilweise lebe ich für sie. Eines war damals in Heidelberg, gerade stecke ich wieder in einem. Ich sehe Arbeit bis im frühen Herbst, Unplanbarkeit, Terminverschiebungen, Chaos. Ja, man kann da auch mal zwei Wochen weg. Nur braucht man zuvor einen Monat, um irgendwie (üblicherweise erfolglos) das Gröbste beseitezuschaufeln und danach einen weiteren, um irgendwie dem Chaos wieder Herr zu werden. Erholung? Ganz bestimmt nicht.

So schiebe ich die Frage vor mich hin, irgendwann ist es Sommer, irgendwann ist das Jahr vorbei. Und rundum werde ich „warum hast Du nicht?“ und „mach es dieses mal besser!“ hören müssen.

Auch dieses Jahr will ich nehmen wie es kommt, aus Arbeit Reisen zu machen, die mich irgendwo hinspülen und bei denen ich Dinge erleben kann, die ich nie hätte planen können. Beste Erinnerung ist noch immer meine Reise im Zug durch die Staaten - wohl die beste meines Lebens. Ich habe bereits eine Winterreise hinter mir und bin überzeugt davon, dass noch mehr derartige kommen werden.

SSO

Die Psychologen nennen es Selbstwirksamkeitserfahrung, die Computermenschen Internet of Things - etwas zu bauen, was am Schluss blinkt, klappert und rattert ;-)

So bin auch ich ein klitzekleines Bisschen stolz darauf, zu diesem Projekt etwas beigesteuert zu haben.

Winterreise

Seit Anfangs September stecke ich in einem grossen Projekt, das mich gedanklich mehr in Beschlag nimmt als mir gut tut - ich fühle mich an ein ähnliches in Heidelberg erinnert, welches mich auch über ein gutes Jahr überherausgefordert hat. Meine schon traditionelle Reise an die DevConf in Brno muss dem weichen, auch wenn ich dringendst Ferien nötig hätte.

Auf meinem Tisch liegt eine Einladung zu einem Workshop nach Walldorf, last Minute bekomme ich noch einen Termin in Nürnberg. Warum nicht beides mit einem Zwischenstopp in München kombinieren und die 10 Tage als „gefühlten Ferien“ verwenden?

14. Januar

Um 4:00 klingelt der Wecker. Mein Rucksack steht gepackt bereit, während ich einen bequemen Kilt um meinen Hintern wickle und durch das verschlafene Zürch zu meinem Zug gehe.

Vom Kondukteur erfahre ich, dass Herr DB alle Schweizertauglichen ICEs gleichzeitig in die Werkstatt geschickt hat - der Weg bis Basel verbringe ich daher in einem alten, engen und lauten EW II. Der Rest der Reise ist belanglos, die laufende Verbauung der Badischen Rheinebene mit Lärmschutzwänden sorgt dafür, dass es kaum noch etwas zu sehen gibt.

15. Januar

Schon der zweite Tag Workshop. Ich stelle viele dumme Fragen und lerne fleissig. Gegen den Abend ist mir klar, dass ich mit niemandem mehr plaudern möchte, und gucke auf die Karte: Mein aktueller Arbeits- und Schlafplatz befindet sich in einem bizarren Industriepark ganz in der Nähe des Bahnhofes Rot-Malsch, die beiden dazugehörenden Dörfer sind rund 3km westlich und östlich von ihm.

Ich gehe nach Osten, Richtung Malsch. Irgendwann stolpere ich über eine zerfallene Treppe, die nur am oberen Ende eine Bauabschrankung hat, gehe weiter den Berg hoch und staune ab den ersten Häusern. Alles still, mehrheitlich sind die Fenster dunkel, die Türen dicht verrammelt. Die dick eingezäunten bzw. eingemauerten Vorgärtchen sind jedoch in Vorstadtmanier gepützelt und hergerichtet - dann und wann scheint auch hier Leben zu herrschen.

Jetzt aber nicht. Von dem guten Dutzend Restaurants hier sind 2/3 geschlossen, nur eines hat einen Hinweis, dass sie erst im Frühlnig wieder öffnen. Die anderen machen lediglich Ausschank und nichts zu Essen - einer der Wirte schimpft über den Deutschen Staat, der nur Geld wolle und ihn nicht für seine Gäste kochen lasse. Bevor es tief politisch wird gehe ich zurück Richtung Industrie, ohne die wirtschaftliche Situation genauer verstanden zu haben.

Neben dem Hotel finde ich einen Tahiländer. Auch dieser komplett leer, die Dame am Tresen lässt mir freie Tischwahl, nimmt meine Bestellung entgegen, bruzzelt in der Küche und serviert mir ein ausgiebiges Menü - genau das Richtige nach 2 1/2 Stunden erfolgloser Futtersuche. Das letzte Mal erlebte ich so etwas vor ziemlich genau 10 Jahren, mitten in der Po Ebene.

16. Januar

Diesen Abend geht es Richtung Westen, nach Rot. Auch hier ein langes Stück Grün bis zum Dorf, das seit den 70ern genaugenommen St. Leon-Rot heisst. Neugierig gehe ich durch Rot hindurch, bestaune das nach der Fusion entstandene Dorfzentrum zwischen den alten St. Leon und Rot. Ein grosses Gemeindehaus, eine Sportanlage, Aldi, Lidl, DM - das übliche, was man neben der lauten Autobahn erwarten würde. Die A5 fährt hier mitten durchs Dorf, bei ihrer Eröffnung 1936 war der Verkehr sicher noch spärlich, Einsprachen gegen solche Bauprojekte wohl lebensgefährlich. Ich bin fasziniert, wie laut der Verkehr hier ist. Während die abseits liegende Bahn Lärmschutzwände bauen und leise Bremsklötze verwenden muss, führt die Autobahn nackt und lärmig mittendurch. Die Deutschen haben definitiv eine andere Einstellung zu ihren Autos - ich merke das auch gleich beim fehlenden Trottoir unter der Autobahn.

Während St. Leon denselben Eindruck wie Malsch hinterlässt, so finde ich in Rot reichlich Auswahl an Futterplätzen. Meine Wahl fällt auf einen Italiener, ich krame ein paar Brocken Italiensich hervor und bekomme ein vorzügliches Abendessen.

Auf dem Rückweg komme ich am grossen Golfplatz vorbei, der trotz fehlenden Spielern in Flutlicht getaucht dasteht. Sein finanzieller Boden kommt sichtlich von der SAP, fussläufig und mit grossem Parkplatz versehen kann hier die Teppichetage ihrem Sport frönen. Endlich weiss ich, wo bestimmte - mir als Techie bisher unverständliche - Verträge ausgehandelt wurden ;-)

17. Januar

Nach einem sehr techniklastigen Tag machen wir Workshopteilnehmer einen Ausflug nach Heidelberg, finden einen feinen Znacht mitten in der Stadt. Ich lasse sowohl Kamera als auch Handy im Rucksack und freue mich einfach so, zusammen mit einem Wiener und einer ausgewanderten Wallisserin uns über die Deutschen und ihre Staus zu wundern.

18. Januar

Es ist der letzte Workshop Tag, es gilt noch etwas aufzuräumen und dann zeitig Weiterreisen. Ich bin bereits augecheckt, habe meinen Rucksack dabei und bin immer noch 10 Minuten zu früh - eine gute Möglichkeit, von der Lampe auf dem Parkplatz ein ordentliches Foto zu machen.

Irgendwer hat vor längerer Zeit zwei der drei Strahler auf den Himmel gerichtet und niemand sich bisher die Mühe genommen, das zu flicken.

Nach den Erlebnissen während unserem Hands-On in den Tagen hier weiss ich, dass auch im Hausprodukt, das hier entsteht, noch ein paar Baustellen stecken. Ich hoffe, dass diese eher adressiert werden, als die Lampe auf dem Parkplatz…

19. Januar

Samstagmorgen in München. Ich habe herrlich geschlafen, plane einen Stadtbummel und einen Besuch in der Sauna in Erding - doch bevor ich los kann, muss ich erst den Lachanfall aus dem Lift loswerden. Muss man „die heutige Jugend“ tatsächlich vor selbstzerstörerischem Verhalten schützen?

An einem Winterwochenende in die Sauna ist etwas grenzwertig, es hat eine gefühlte Gazillion Besucher. Zum Glück bin ich recht Hitzeresistent: Ab 85° gibt es Liegeplätze, bei 100° gar eine Privatsauna 8-) Dafür ist die Anlage offen bis tief in die Nacht, ich kann mir Zeit lassen und döse auch prompt zwei mal für eine Stunde weg.

20. Januar

So mag ich einkaufen: In den Laden, mein Wunsch äussern, reinstehen, wohlfühlen, rausgehen. Und wenn das dann noch mit einem Gespräch und einer Umarmung von einer lieben Bekannten verbunden ist, dann ist das noch besser :-) Vor mehr als 25 Jahren erwarb ich ein paar Standard Tanzschuhe in Lack, die ich einfach liebte - bis zum Umzug, wo ich sie mit einem eingenisteten Pilzchen entsorgen musste. Da ich dann und wann wieder zu Tanzen versuche, wollte ich gucken, ob es sie noch gibt. Und ja, die Briten schaffen es tatsächlich: Ein Produkt über mehr als ein Vierteljahrhundert unverändert herzustellen.

Auch dieser Sonntag ist Reisetag, es geht von München nach Nürnberg, mit dem schnellsten Nahverkehr der Welt. Der „Ruckelzug“ brettert mit 200 Sachen über die Neubaustrecke vor Nürnberg, die paar Minuten, die der ICE schneller wäre, machen den Preisunterschied nicht aus.

Ziemlich fertig von den vergangenen Tagen kippe ich am späteren Nachmittag ins Bett und vertage die angedachte Fotostrecke trotz strahlendem Wetter. Manchmal muss man Prioritäten setzen…

21. Januar

Es ist schweinekalt in Nürnberg, der kalte Wind pfeift mir am Abend um die Ohren. Ich schaffe es zwar, einen langen Abendspaziergang durch die Altstadt zur Burg zu machen und den Vollmond zu bestaunen (am Morgen war Mondfinsternis, jedoch der Himmel bedeckt), aber für Fotos reicht es nicht. Es ist zu kalt für die grosse Kamera (bzw. meine Finger, die sie bedienen sollten) und zu dunkel fürs Handy.

Ich muss noch einmal hierher, wenn es ein bisschen wärmer ist *bibber*

22. Januar

Abends beim Kunden rauspurzeln mit dem Gefühl, die geplante Arbeit nicht nur erledigt, sondern auch gut gemacht zu haben - dafür mache ich meinen Job.

Ich feire den Abend bei lokaler Küche und frage mich einmal mehr, wie die das machen: Gut und reichlich zu speisen für elf Euronen :-O

23. Januar

Und gleich noch einmal Reisetag. Angedacht ist etwas Dokumentation zu schreiben, doch dann lerne ich, dass die Neigezüge der DB wieder funktionieren. Bevor mein Magen rebelliert klappe ich das Notebook beiseite und geniesse für den Rest der Strecke die Aussicht. Zwischen Augsburg und Lindau führt mich mein Zug durch tiefverschneite und strahlend sonnige Allgäu. Ich kann es nicht lassen und mache am Immensee eines der lausigen aus-dem-Zugfenster-Fotos:

In Feldkirch umsteigen, der Railjet kommt spät, bringt mich danach aber reibungslos durch Lichtenstein und dem Walensee entlang zurück nach Zürich.

Ich fühle mich nach diesen 10 Tagen definitiv besser und kann mit gutem Gewissen „die Einstellung macht den Urlaub“ sagen. Auch wenn ich mehrheitlich gearbeitet habe, so fühlten sich die Tage entspannend und motivierend an - genau das, was ich jetzt brauchte :-)

Winterabend

Beim jährlichen Aufräumen stolperte ich wieder einmal über die drei Feuerwerke vom letzten Züri Fäscht. Dieses Jahr steht das nächste an, eine gute Motivation, mich über diese kalten Winterabende um die Idee zu kümmern, aus Bildern und Soundtrack einen Film zu basteln.

Vielleicht habe ich im Herbst 2016 die falschen Suchbegriffe geggogelt, vielleicht gab es PhotoFilmStrip noch nicht in der Art. Er macht eigentlich genau das, was ich brauche - aus einem Soundfile und Bildern einen Film. Freundlicherweise gibt es ein fertiges Ubuntu Paket, ich starte meine passende VM, installiere es und stelle erfreut fest, dass die Metadaten vom Programm in einer SQLite Datenbank gespeichert werden. Das lässt sich prima hacken 8-)

So entsteht ein ziemlich hässliches Perlscript, dass die EXIF Aufnahmedaten in Zeitdauern umrechnet und SQL ausspuckt, mit dem die SQLite Datenbank gepatcht werden kann:

#!/usr/bin/perl -w

use strict;
use Time::Local;

my $lastfile;
my $lasttime;

opendir DIR, ".";
my @files=sort readdir DIR;
closedir DIR;
while($_=shift @files) {
  if (/(CT9C.*\.jpg)/) {
    my $file=$1;
    my $pid=open IN, "-|";
    if ($pid==0) {
      exec "exiftool", "-DateTimeOriginal", $file;
      exit 1;
    }
    $_=<IN>;
    / : (\d+):(\d+):(\d+) (\d+):(\d+):(\d+)/;
    my $time=timelocal($6, $5, $4, $3, $2-1, $1);
    if (defined $lastfile) {
#      print "$lastfile ".($time-$lasttime)."\n";
      my $duration=$time-$lasttime;
      my $transition_duration=.4377;
      if ($duration>3) {
      print << "EOF";
update picture set 
  duration=$duration, transition_duration=$transition_duration
  where filename='/scratch/Pictures/Temp/$lastfile';
EOF
      } else {
        if ($duration>1) {
          $duration=$duration-1;
        } else {
          $transition_duration=0;
        }
        print << "EOF";
update picture set width=1800, height=1200, start_left=0, start_top=0,
  start_width=1800, start_height=1200,
  target_left=0, target_top=0, target_width=1800, target_height=1200,
  rotation=0, duration=$duration, movement=1, effect=0, transition=1,
  transition_duration=$transition_duration
  where filename='/scratch/Pictures/Temp/$lastfile';
EOF
      }
    }
    $lastfile=$file;
    $lasttime=$time;
    close IN;
  }
}
print << "EOF";
update picture set 
  duration=4, transition_duration=0.5
  where filename='/scratch/Pictures/Temp/$lastfile';
EOF

Es brauchte dann doch einige Anläufe, bis der Film komplett war: PhotoFilmStrip hat ein mächtiges Memory Leak, mehr als 720p bekomme ich nicht aus den 4G RAM, die ich meiner VM geben kann. Sporadisch verhaspeln sich auch die Threads, so jedes dritte mal gibt es einen Python Stacktrace und das Resultat bricht irgendwo zufällig ab. Das Programm in einem Terminal zu starten ist eine gute Idee, dann zeigen sich die Fehlermeldungen gleich prominent.

Die Bildaufnahmen eines Dings in der Oeffentlichkeit kann zumindest in der Schweiz nicht geschützt werden, bei der Musik ist es anders - so gibt es hier nur einen kleinen Ausschnitt des kompletten Filmes. 1)

*trommelwirbel* und *nebelschwaden*

Starring Magic Lantern, digiKam, RawTherapee, VLC, Audacity, PhotoFilmStrip, ImageMagick, ExifTool, Perl and a bit of Beat 2):

You need to install a Flash Player to watch this video!

Für mit ohne Flash: feuerwerk.mp4

Aber ja, einmal mehr muss ich sagen, dass Video nicht meins ist. Der Umgang mit der dritten Dimension „Zeit“ ist etwas, was ich nicht einmal im Ansatz beherrsche, aber sehr wohl weiss, wie es sein müsste. Nach ein paar Videoaufnahmen 1988, einem Musikvideo aus einem Konzert Lifemitschnitt 2012 und dem Feuerwerk jetzt kann ich das mit gutem Gewissen sagen. Ich bleibe beim Fotografieren, werde mich aber sicher früher oder später wieder an einem Video versuchen - sei es einfach, um mir zu beweisen, dass ich es wirklich nicht kann 8-)

1) Freunde von mir dürfen gerne mehr sehen, Ihr wisst wie Ihr das tun könnt :-)
2) Wohl das letzte Stück Closed Source in der Kette ;-)

Ablage

Es ist Neujahr, Zeit das 2018 auch in fototechnischer Hinsicht abzuschliessen. Ich verschiebe wie vor einem Jahr schon meine Bilder von der melone auf den max um Platz für Neues zu schaffen.

Als ich vor bald 10 Jahren mit meiner "kleinen" Digiknipse startete 1), machte ich mir ein paar Gedanken über meine Ablage, die sich durch meinen Weg von iPhoto über Aperture, Lightroom bis zu digiKam durchzog.

Wenn ich meine Kamera auspacke, dann bekommen die Bilder des Tages ein Verzeichnis mit Datum und einem Kurznamen. Die obigen liegen beispielsweise in 20190102-ablage. Physisch liegen sie auf einer separaten Partition mit Namen /scratch, zu Beginn machte ich von dieser kein Backup, aktuell ist sie im Gegensatz zur Systempartition nicht verschlüsselt und damit vielleicht noch einen Zacken schneller. Als Struktur wählte ich /scratch/Pictures/Library/2019/01/20190102-ablage für den Ordner. Die Namen sind dem Macianer geläufig, mit fiel damals nichts besseres ein :-)

Der Platz auf meinen Notebooks war und ist endlich, entsprechend muss ich sporadisch Bilder auslagern. Das war letztendlich auch die Motivation für den Wechsel von iPhoto nach Aperture, ersteres konnte keine Teile der Bildersammlung auf externe Disks auslagern. Den max habe ich via SMB nach /data gemountet, der komplette Pfad eines Tages im Archiv lautet /data/Pictures/Archive/2018/12/20181225-suppe. Das /data Verzeichnis ist jeweils als „Removable Media“ eingebunden, ich sehe in meiner Bildablage die Thumbnails und kann - wenn ich dann mal etwas aus dem Archiv ziehen will - das /data „einstecken“.

Nach dem Importieren der Bilder in den passenden Ordner setze ich erst ITPC Tags nach Vorlage und füge den Bildern Tags hinzu. Bilder, die ich für die Galerie auswähle, markiere ich farbig, bei grossen und und unordentlichen Haufen kommen auch Sternchen zum Einsatz. Seit Lightroom schreibe ich jeweils neben den RAW Bildern XMP Sidecar Files, um im Falle eines Verlustes der Datenbank eine Recoverymöglichkeit zu haben.

Seit meiner Umstellung auf OpenSource kommt zusätzlich zum RAW File noch ein geschrumpftes Preview der durch RawTherapee entwickelten Bilder in dasselbe Verzeichnis. Ich speichere die Bilder in RawTherapee nach /scratch/Pictures/Convert, wo eine AppleScript Folder Action ein kleines Perl Script anstösst, das die Bilder mit den Informationen aus dem XMP File tagt, verkleinert neben dem Original mit dem Suffix _rt ablegt und das fertig entwickelte Bild nach /scratch/Pictures/Temp packt. Derselbe Mechanismus wäre auch noch für Darktable und Lightzone vorbereitet, die beiden haben aber nach einer elend harten und steilen Lernkurve mit RawTherapee an Reiz verloren. Während ich kurzzeitig ausschliesslich mit Linux unterwegs war, habe ich den Mechanismus auf incron umgestellt, was dieselbe Automatisierung gegeben hat.

Für mein regelmässiges Backup mache ich einen rsync von /scratch/Pictures/ nach /data/Pictures/, wobei ich Unterverzeichnisse wie Archive und Temp ausschliesse. Ein solches Backup dauert typischerweise 5 Minuten und ist etwas, was weniger schmerzt als der Gedanke, Bilder zu verlieren.

Keine Ahnung, ob dieser Weg besonders sexy oder effizient ist. Mir hat er geholfen, in den mittlerweile über 100k Files die Uebersicht zu behalten und ich bin froh, praktisch von Beginn weg eine ordentliche Struktur verwendet zu haben. Aus meiner Silberfotografiezeit gibt es ja noch immer eine halbvolle Bananenschachtel, die auf ähnliche sortierte Ablage wartet ;-)

1) Ui, noch ein Feiertag in diesem Jahr!

Glaskugel

Das alte Jahr ist vorbei und abgeschlossen, das neue liegt jungfräulich vor mir. Was mag es wohl bringen?

Ich pilgere auf den Lindenhof, werfe einen Blick in die Glaskugel und bin danach durchgefroren, aber keinen Deut klüger als zuvor ;-)

Als ich vor wenigen Jahren die ersten Bilder mit Glaskugeln sah, war auch ich fasziniert von der Idee. Die Welt scharf und umgekehrt in der Kugel, aufrecht und verschwommen dahinter - eine wunderbare optische Spielerei. Sie war jedoch spätestens nach dem neunundneuzigsten Bild auf Faceinstablerblogs schon ziemlich ausgelutscht und ich fühlte mich recht ambivalent, dieser Masse an doch sehr gleichartigen Bildern noch eines hinzuzufügen - gleichzeitig wollte auch ich einmal damit spielen. Der erste Januar bot sich hervorragend an, dem Bild wenigstens einen Sinn zu geben und ich war froh, mir eine Kugel ausleihen zu können und nicht als belastender Besitz mit mir herumtragen zu müssen.


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