Ende der 60er, Wohnraum war knapp, kamen Architekten auf die Idee, auf der grünen Wiese neue Städte zu bauen. Wie La Défense in Paris ist auch Neuperlach ein solcher synthetischer Stadtteil. Auch wenn wir gerade unsere Mobilität in Frage stellen, dieser Weg kann es definitiv nicht sein.
Nach einer eher kurzen Nacht stehe ich mit übler Laune auf. Das verbockte Wochenende beschäftigt mich. Ein Kaffee und ich entschliesse mich zu einer Fototour, deren Idee mich schon seit über einem Jahr begleitet. Die „Fototherapie“ klappt, nach zwei Stunden gehe ich durch die Strassen und pfeife Irene Cara's What a Feeling: All alone I have cried silent tears full of pride, In a world made of steel made of stone.
Städte mit Strassen, die es zwei mal gibt, gehören verboten.
Mein erstes richtiges Wochenende seit mitte September führt mich nach München, für eine Hand voll Konzertfotos und ein Treffen mit lieben Menschen. Noch völlig im „Einzelkämpfermodus“ der vergangenen drei Monate unterlaufen mir eine Hand voller Fehler, ich bin statt in Gesellschaft vor allem alleine unterwegs.
Jahrelang war ich froh darüber, dass Herr SBB bei uns das Konzept der „Flügelzüge“ nicht verwendet. Praktisch jedesmal wartet mein Zug Ewigkeiten in Hamm, um mich mit viel Verspätung ostwärts nach Sennestadt zu bringen.
Seit dem Fahrplanwechsel gibt es dieses System neu auch im Freiburgerland. Eine Hand voll NPZ bekamen automatische Kupplungen, interessanterweise mit konventionellen Puffern. Ich hoff jetzt einfach, dass mein nächster Zug nach Bulle keine Verspätung einfährt.
Abend in Genève. Ich friere mir den A * * * * ab, die Bise bläst durch die Jacke hindurch. Ich lasse die Kamera im Hotel, entsprechend bleibt mir auf dem Heimweg vom Abendessen nur mein Handy für eine Hand voll Eindrücke.
Liebe Zürcher, auch mit LED Licht lässt sich eine tolle Stimmung zaubern. Aber man muss damit klotzen, nicht kleckern
„Schubiduuuh, schubidubi, schubiduuuh, schubidubi, schwubidubi, schwubidua, schwupiiduppiduppiduppiduppiduuh!“ Nach einem kleineren Chaos gestern Abend hat Herr SBB einen Zug zu viel in Zürich. Mit frisch gewaschenen Scheiben hängt er vor dem Regulären nach Lugano und ich finde zwei Viererabteile ganz für mich alleine. Dass ich kurz vor Wassen am Boden meiner Mailbox angelangt bin gibt mir die Möglichkeit, die drei Blicke auf das frischverschneite Kirchlein einzufangen.
In Lugano strahlendes Wetter und ich mache vor dem Essen noch einen Abstecher zur Camera Obscura (die ich gestern Laterna Magica nannte, peinlich, peinlich). Sie ist prompt offen, das kleine Loch wirft ein grosses Bild auf die weisse Wand *freu*
Kleiner Spaziergang um die Kälte aus meinen Knochen zu treiben. Die Luganesi haben zwei grosse Camera Obscura aufgestellt, eine mitten im See, eine in einem kleinen Pärkchen. Leider sind beide geschlossen, sie brauchen wohl etwas mehr Sonne als der diesige Mitteg mit sich bringt. Genauso geschlossen eine alte Seilbahn, die mir interessanterweise noch nie bleibend aufgefallen ist. Und auch geschlossen der zukünftige Eiswürfel, auf dem sich bald junge Mädchen und Jungs gegenseitig über den Haufen fahren. Bald geschlossen wohl auch der Weg am See, das Wasser schwappt schon gefährlich.
Manchmal bin ich einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort