Meine neue Wohnung ist ordentlich viel grösser, auch habe ich für meinen Umzug vorab kräftig ausgemistet. So hat es Platz für das eine oder andere, der Schwedische Jungesellenbudenausstatter hilft weiter.
Die feiern mal wieder Weihnachten mitten im Oktoberebmer und ich komme schon zwei Montate zu früh zu einem #christbaumkugelselfie
Umzug vom linksautonomen Zentrum in das Rotlichtviertel - so lässt sich meine Zügelei beschreiben. Die rund 200m Distanz und die in Zürich über Jahrzehnte gepflegte Parkplatzarmut lässt mich meinen Krempel „von Hand“ verschieben - ein interessanter Gedanke zu Beginn, der auch wunderbar funktioniert hat.
Ein fotografischer Abschied von meiner alten Wohnung - immerhin war es meine erste eigene - und ein paar Dokumentationsbilder der neuen für eine allfällige Nachmitersuche müssen natürlich auch sein.
Der Uetliberg gilt als Zürcher Hausberg, ich war während meiner Schulzeit oft mit meiner Kamera da oben. Flüchtete vor testosterongefüllten Mitschülern, knabberte trotz Schule am Samstagmorgen und 8-12 Stunden Hausaufgaben übers Wochenende etwas Zeit für mich frei. Mit vielleicht 15 oder 16 machte ich einmal gar den ganzen Weg von der Station Uetliberg nach Sihlbrugg am einem Stück - 30 Jahre später bin ich nicht mehr so im Schuss
An Weihnachten 2014 war ich wieder oben. Meine erste Weihnachten alleine, ich brauchte etwas Luft um den Kopf. Auf meiner 5D3 das Super-Multi-Coated Takumar 1:1.4/50 meines Vaters, ein Erbstück, an dem erst er und heute ich hänge. 36 Bilder fanden den Weg in die Galerie, schwarz/weiss, mit der vollen Magie dieser doch sehr speziellen Linse. Ich kam von der Station Uetliberg bis kurz vor die Annaburg.
Im Sommer 2015 packte es mich erneut, der Stress eines Grossprojektes setzte mir in diesem Sommer ziemlich zu und ich brauchte erneut frische Luft um den Kopf. Ich setzte den Spaziergang fort bis in die Felsenegg. Auch hier gab es 36 Bilder in der Galerie, der Rest des Monats wurde fotografisch gesehen einer der intensivsten Monate, den ich noch immer in guter Erinnerung habe.
Im Frühling 2016 hatte ich eben meine Probezeit hinter (und verwandtschaftliche Pflichten vor) mir, als ich den Spaziergang fortsetzte. Ich kam über den Albispass hinaus bis zur Hochwacht. Ab hier war der Hausberg eine Serie, einmal mehr fanden 36 Bilder in Schwarz/Weiss den Weg in die Galerie.
Im Sommer 2017 der Abschluss, von der Hochwacht nach Sihlbrugg. Einmal mehr ein Tag, an dem ich den Kopf auslüften und 36 Bilder in die Galerie stellen konnte. Ich hatte auf allen vier Abschnitten den GPS Tracker auf meinem Handy aktiv, und überlegte lange, was ich damit anstellen könnte.
Für meine Panoramas benutze ich schon länger OpenLayers, warum dieser nicht seinem ursprünglichen Zweck zuführen und die Bilder auf eine Karte legen? Und wenn wir schon bei einer Karte sind, warum nicht auch den Vergleich zwischen OpenStreetMap, Google und Bing möglich machen? Es war manche spannende Nacht, bis alles zusammengepasst hat
Ich wünsche auf jeden Fall viel Vergnügen beim interaktiven Navigieren, das Plus rechts oben bringt das unterschiedliche Kartenmaterial zum Vorschein, Klick aufs Bild macht es gross, erneuter Klick führt zurück auf die Karte.
Erster August, Nationalfeiertag. Ich verklemme es mir, die Pendenzen im Büro anzupacken (werde am Tag darauf mit gut 500 Mails bestraft) und schiesse meine Serie Hausberg ab.
Mein Weg führt vom Albispass zur Hochwacht, wo ich meine Kamera auspacke. Auch dieses mal ist das 1.4/50er dabei, mein Handy spielt Tracker und zeichnet meinen Spaziergang auf. Weiter über die Schnabelburg, das Albishorn nach Sihlbrugg. Einst war der Wald zwischen Sihl und Krete Besitz des Fraumünsterklosters, in der Reformation kam er zur Stadt. Das Holz wurde lange über die Sihl geflösst und im Sihlhölzli herausgefischt, später mit der Sihltalbahn befördert. Seit bald 30 Jahren soll das Gebiet zum Urwald werden, die Stimmung ist schon heute eine ganz spezielle.
Passend zu meiner Ankunft in Sihlbrugg bricht ein Gewitter los, ich finde Zuflucht unter dem Dach eines Güterschuppens. Als ich den Weg vor 30 Jahren das erste mal machte, hielten hier noch Züge, heute ist es ein Geisterbahnhof und ich packe zufrieden mit mir und der Umwelt den Weg zur Station Sihlwald unter die Füsse.
Anfangs des Monats eine Kündigung, am Ende einen Vertrag - meine Wohnungssuche war erfolgreich. Jetzt muss ich „nur“ noch den Umzug organisieren.
Tip an alle Wohnungssucher in Zürich: Früher Juli ist eine gute Zeit. Es hat ordentlich Leerstand, „normale“ Leute sind in den Ferien, die Studis geniessen die Semesterferien vorlesungsfreie Zeit. Wo typischerweise 50-100 Leute zu einer Wohnungsbesichtigung anstehen war ich alleine.
Ich habe seit dem Wochenende ein neues Hobby: Wohnungssuche. Meine aktuelle Stadtwohnung soll grundlegend renoviert werden und alle müssen aus dem Haus. Warum nicht der 2000 Watt Gesellschaft folgen und Greenlife leben?
Bevor ich die Bewerbung zusammenstelle, mache ich rasch einen Abstecher in die Manegg. Mich empfängt infernalischer Lärm von der dahinterliegenden Autobahn. Welcher ?)(/&%ç*“+ kam auf die Idee, hier in offener Architektur Wohnhäuser hinzupflanzen?
Ich suche weiter…