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Photoautomat

Sonntag, ich gönne mit einen nostalgischen Nachmittag. So lange es noch Fotopapier gibt stand auf einem Zeitungsausschnitt der NZZ, den ich kürzlich in die Hand gedrückt bekam. Es sei der letzte seiner Art, er stehe an der Goldbrunnenstrasse 128 und werde noch so lange funktionieren, wie der Vorrat reiche. Ein Fotoautomat, noch richtig mit Chemie und ohne Computer! Man setzt sich in ein kleines Kabäuschen, prüft das Spiegelbild auf der Glasscheibe, wirft einen Stutz ein, lässt sich vier mal Blitzen und bekommt nach einer gefühlten Ewigkeit einen Streifen nach fauligen Eiern riechenden Bildern. Im Kasten rattert und klappert es. Herrlich! Zum Glück war ich nicht der einzige Spinner da ;-)

Zuhause das andere Ende der heutigen Fotografie. Ich habe die Bilder mit dem Gedanken gemacht, sie durch die Evaluationsversionen von DxO Optics und Capture One zu schicken. Auf den ersten Eindruck geben sie „knackigere“ Bilder, doch brauchte ich Material ohne Canon's Dynamikerweiterung, die ich seit Jahr und Tag eingeschaltet habe. Capture One macht Schärfe auf Kosten der Details, DxO Optics auf Kosten des Dynamikumfanges - man merkt, dass bei Adobe nicht nur Fotoleute, sondern auch Desktop Publisher arbeiten. Ich bleibe bei Lightroom, er entspricht am ehesten meinen ehemaligen Lieblingsfilmen Agfachrome Professional. Mit Ueberzeugung $299 gespart, ist doch auch etwas 8-)

Wintereinbruch

Nach einem intensiven Kundenbesuch mache ich ein paar Meter zu Fuss durch den frischen Schnee. Sie Sonne blendet, trotz Kälte tropft es bereits wieder. Ich klaue mir eine Viertelstunde und versuche die Stimmung einzufangen.

Putztag

Draussen schneicht es, mein Pendenzenberg erdrückt mich beinahe, der letzte richtige Freitag liegt bereits fünf Wochen zurück. Ich quäle mich mit einer Migräne aus dem Bett und versuche trotz allem mein Bestes zu geben.

Er ist mein grösster Feind - der Staub. Hinterlistig schleichte er sich früher auf Filme, Vergrösserer und Papier, heute plagt er mich auf dem Scannerglas und dem Sensor der Kamera. Zu fünft rücken wir ihm ein Wochenende lang zuleibe. Kaputt, aber irgendwie auch zufrieden starte ich in eine neue Woche.

Lonon

Ein unglaublich schöner Herbsttag entschädigt für das viele Nass der vergangenen Wochen. Ich klaue mir zwei Stunden und montiere das Souvenir von der Photokina. Vorn ein Lomo 20mm Fisheye aus chinesischem Plastik, dahinter eine Canon - zusammen wohl eine Lonon :-) Investiere Dein Geld in Objektive, der Body ist völlig egal ist ein guter Ratschlag und ich missachte ihn grundlegend. Das Resultat sind Bilder mit einer Portion Unwirklichkeit. Als ob sie aus einem Traum kurz vor dem Klingeln des Weckers stammen.

Ich gehe den Weg, den ich vor einem Jahr öfters machte. Besuche ein Grab, halte inne. Das Jahr war intensiv, acht Monate für andere Menschen gearbeitet, vier weitere Monate Hangover. Ich habe mich durch beinahe jeden Tag quälen müssen, merke so langsam wieder Energie in mich zurückflliessen. Trotz allem überkommt mich die Gewissheit, dass es genau so richtig war.

Cirque

Place du Cirque, Plainpalais, Genève. Auf dem Weg von der Pont Hans-Wilsdorf zu etwas Futter durchquere ich den grossen und leere Platz mitten in der Stadt. Ein Rest Abendlicht, die fernen Leuchtreklamen und Lichter der Stadt umgeben mich in der frühen Dunkelheit.

Klickt auf das Bild und danach auf die vier Pfeile in der linken oberen Ecke.

Lange ist es her seit meinem letzten Panorama. Vor einem Jahr war ich der Ueberzeugung, meine zweite Linse würde ein 85/1.4 werden und die 24mm meines neuen Objektives seien bestenfalls ein nice to have. Schon bei meinen ersten Bildern packte mich das Weitwinkel, wie ich es nie gedacht hätte. Die paar Grad mehr, die ich in den 30 Jahren zuvor nie besass, erlauben ganz neue Eindrücke einzufassen. Panormas zwingen mich irgendwie zu einer 360° Sicht, ein extremes Weitwinkel erlaubt weiterhin einen Ausschnitt einzufangen und auf dem „normalen“ Bild mit einer ungewohnten Perspektive zu spielen. Genauso sind die 84° in der Diagonalen aber auch eine Herausforderung - ich merke gut, dass ich wach sein muss und meist auch die Wasserwaage brauche, um meine Bilder nicht zu verkanten. Schon ein kleines Bisschen schief und das Bild ist für die Tonne. Vielleicht einmal richtig schief, aber bitte nicht zu häufig. Sonst wird mir beim Aussortieren schlecht :-)

Bei meinem letzten Projekt mit Menschen habe ich durchaus gemerkt, dass ein 1.4er nicht das Gelbe vom Ei sein kann. Abblenden ist Pflicht und selbst mit Blende 4 ist der Schärfebereich genug klein, dass er nicht von Nasenspitz bis zum Ohrläppchen reicht. Dafür sind die paar Milimeter zwischen 85 und 120 mehr dasjenige welches, was ein nachträgliches Beschneiden von Portraits hinfällig macht. So spielte ich an der Photokina vor allem mit Weitwinkelzooms. Das 17-40mm von Canon hinterliess einen alltagestauglichen Eindruck, das 12-24 von Sigma dann doch eher eine Ambivalenz, das Canon 8-15mm Fisheye war ein Erlebnis, die Einsatzmöglichkeiten aber zu begrenzt um als zweite Linse in den Rucksack zu wandern. So oder so, eine Entscheidung wird noch etwas Zeit zum reifen brauchen und natürlich auch um die notwendigen finanziellen Mittel zusammenzuklauben ;-) Bis dahin will ich mich mit dem Souvenir 20mm von Lomo austoben, das mit seiner Grottigkeit durchaus einen zusätzlichen Reiz mit sich bringt.

Morgenrot

Frühmorgendliches Pendlerleben. Mein Zug ist pumpenvoll, bis ich ausgestiegen bin muss ich nicht mehr zur S9 rennen. Ich gönne mir einen Kaffee, schlendere zwischen Gleis 3 und 51 zur S14, gucke kurz zurück. Geil!


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