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Fehlgriff

Nach den Bettelaktionen rund um Weihnachten und dem wohl schon verlorenen Abstimmungskampf der Abzockerinitiativgegner kleben wieder haufenweise Models in sommerlichen Fummeln an den Plakatwänden. Zwei davon sind mir besonders aufgefallen, die Marketingfuzziesleute haben sich dabei einen bösen Fehlgriff geleistet.

Das eine Modelabel wirbt mit einem ziemlich bekifften Model. Hungerhaken auf Drogen, definitiv kein schöner Anblick und hoffentlich auch keine Motivation für potentielle Käuferinnen. Der andere Schuhladen mit einem Hippiemädchen, das ganz entzückt auf zwei bunte Partypumps guckt. Mokassins könnte ich mir an ihr noch vorstellen, vielleicht auch Wildlederstiefel mit Zotteln - wenn nicht gleich Barfuss. Aber bunte Pumps? Nö. Passt nicht.

Manchmal frage ich mich, ob Werbung etwas bringen soll. Sicher, keiner traut sich keine zu machen, da der Andere auch macht. Unsere Welt wäre jedoch definitiv eine Schönere ohne. Und wenn doch, schliesslich finanziert Werbung unser halbes Leben, dann bitte esthetische Bilder, knackige Sprüche und keine solchen Fehlgriffe.

City-Lights

Der letzte Februarabend. Leichter Dunst und Dunkelheit liegt über der Stadt, die Fenster derjenigen, die noch länger arbeiten als ich, sind hell erleuchtet. Die Strasse vor meinem Balkon, im Licht der Natriumdampflampen, ist spärlich befahren. Hinter mir wartet gemütliche Wärme, die Kerzen auf dem Tisch brennen bereits.

Mein erster Versuch, ein Pano mit Stativ zu machen. Die Stimmung passt perfekt, der Drehpunkt der Kamera ist suboptimal und einige hässliche Artefakte stören den Blick nach hinten. Ich hoffe, nie aufgrund dieses Bildes beurteilt zu werden :-)

Winter

Nebel, Kalt, Schnee, Eis. Letzteres hat mich auf einem meiner Spaziergänge durch die Stadt ausrutschen lassen und meine Kamera ausser Gefecht gesetzt. Ich geniesse die Wärme drinnen, lese öfters ein Buch und harre besseren Wetters.

Die Aussicht auf die Stadt, die neuen grossen Häuser in Zürich West und der Blick von der anderen Seite ist so anders als „mein“ Zürich aus der Kindheit. Trotz allem vertraut, ich kenne die Strassen, finde mich beinahe blind zurecht. Vor dem Haus ruckelt der 13er, dahinter der 46er. Autos, Lärm, Leben, Krach in der Nachbarswohnung, so ganz anders als Obstalden.

Zürich ist kein New York, kein Paris, kein Genf. Abends um 23:00 kehrt Ruhe ein, morgens um 6:00 sind nur verschlafene Gesichter unterwegs. Keine grosse Stadt - und doch allem ein guter Platz zum Leben, mit einem Gefühl von Zuhause.

Bronze

Ich stehe im Tram durch Genève, eingeklemmt zwischen plapprigen Spanierinnen, Studis mit fetten Rucksäcken und einem Kinderwagen. Falsche Seite, der Jet d'eau ist im Rücken. Wirklich falsch? Nein. Ich entdecke zwei Figuren, nicht weit vom Plainpalais, besuche sie am Abend auf einem Spaziergang und klaue mir Tags darauf je eine Viertelstunde für sie.

Die Nymphe de la fontaine beim Place du Cirque sitzt gerade auf dem Trockenen, das gut versteckte Mädchen unter der Promenade du Saint-Jean steht neben einem ausgestorbenen Spielplatz. Ich hoffe auf einen baldigen Sommer mit einem Auftrag vor Ort, kurze Tage mit eisiger Bise sind definitiv keine Freude zum Fotografieren.

Nass

Das neue Jahr empfängt mich mit grässlichem Regenwetter. Trotz allem gehe ich durch Zürich, realisiere ein paar Ideen zu einem Projekt, das mich seit einer gefühlten Ewigkeit verfolgt. Ich erhasche ein paar Blicke durch die Schaufenster verrammelter Läden, komme am seit gestern endgültig geschlossenen Stüssihof vorbei. Bevor ich in den Trolleybus quer durch die Stadt steige, fällt mir noch ein „kreativ“ beklebter Zeitungskasten auf.

Aufgekratzt fahre ich zum traditionellen Neujahrsmampf der LUGS. Finde Gelegenheit, mit einem meiner treuen Fans zu plaudern, er hat fotistudio.ch sogar auf dem Homescreen seines iPhones ;-)

Apokalypse

21.12.2012. Ende des Maya Kalenders. Weltuntergang. Bedrohliche Wolken spiegeln sich in den Pfützen und im Eis, leuchtende Bälle stehen am Himmel, die Felder liegen brach. Leere Strassen, Schienen ins Nichts. Zurückgezogen warten die Menschen auf bessere Zeiten, ihr Weg ist blockiert von Mauern.

Mein Zug hatte übel Verspätung und ich entschied mich zu einem Spaziergang vor der Arbeit. Danach das übliche Dezemberchaos, mit dem Highlight eines neuen Notebooks. Ein bisschen wie Weihnachten. Endlich sehe ich die vielen Pixeln meiner neuen Kamera - jetzt muss ich nur noch ein inspirierendes Bild für meinen Hintergrund finden ;-)


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