Der grosse Rummel ist vorbei, die Stadt wird ruhig und ich mache meinen traditionellen Abendspaziergang mit Christbaumkugelselfie. Mittlerweile ist es gar nicht mehr so einfach, die Läden, Restaurants, ja die Stadt selbst packt Weihnachten am 24. um 16:00 ein, um allfälligen Vandalen keine Chance zu bieten. Trotz allem finde ich auf meinem Weg noch eine Kugel - patschnass wie ich selbst. Das Jahr geht bald zuende, Zeit für einen Rückblick.
Fotografisch war es für die Tonne, viel zu sehr war ich in meinem Job eingespannt, als dass ich ordentlich Zeit und Musse für ordentliche Fotospaziergänge gefunden hätte. Immerhin fand dann und wann eine Strecke in meine Galerie und ich habe in meinen schlappen Abenden viel gelesen und gelernt.
Jobmässig habe ich die Erkenntnis gewonnen, was mir wichtig ist - Menschen ein Werkzeug zu geben, mit dem sie ihren Job (besser) erledigen können. Das kam in diesem Jahr zu kurz, das Ding, mit dem ich mich primär auseinandersetzen musste, kann ich nicht als Werkzeug sehen.
Auf der anderen Wagschale liegt ein soziales Netz, das sich über die letzten Jahre seit meinem schleichenden Umzug nach Zürich langsam formt. Ich habe das erste Mal das Gefühl, zu Menschen Kontakte zu pflegen, weil ich sie toll finde - nicht weil ich verwandt mit ihnen bin, mit ihnen in die Schule gehe, arbeite oder sonstwie eine Abhängigkeit besitze. Es fühlt sich gut an.