Muuuuuh! Vor dem Eingang zur halbjährlichen Veröffentlichung der Liste der 500 schnellsten Computer drückt mir ein Helfer ein Stofftierchen in die Hand - als Gegenleistung soll ich vor dem Fotografen posen. Kein Problem, ich fühle mich in Rock und Hemd sowieso gerade als bunter Hund
Auch wenn HPC nicht mehr mein Kerngebiet ist, so habe ich doch sporadische Berührungspunkte - eine gute Motivation, nach zwei Jahren wieder einmal einen Brushup zu machen.
Es ist gerade Ruhe vor dem Sturm, zumindest kommt es mir so vor. Die Top500 hat nur noch Petaflop Systeme, elf Jahre nach dem ersten derartigen. Der Wettbewerb zwischen den Staaten läuft, sowohl die USA als auch China und die EU sind allesamt am Tüfteln für die kommende Exaflop Maschine. Derweil läuft die Forschung, ich kann viele spannende Einblicke in Bio-, Klima- und Engineeringprojekte mitnehmen, bekomme einen guten Einblick in die Arbeiten an den KI und Quantencomputern.
Es ist gleichzeitig auch ungemein faszinierend zu sehen, wie Moores Law nach Dennards Scaling so langsam ans Ende kommt - wir werden vielleicht noch zwei Generationen neuer Chips sehen, dann ist Schluss - niemand wird mehr die Fabrik zahlen können, die noch kleinere und schnellere Chips fabriziert. Eine Spezialisierung, wie wir sie mit den GPUs gesehen haben, wird wohl die Folge sein - über alles ist aber klar, dass das exponentielle Wachstum auf die Wand zurennt. Damit wird HPC wohl eine der ersten Industrien weltweit sein, wo dies passiert, mit all den „klassischen“ Einsatzgebieten der Computerei im Schlepptau.
Ich bin ja so gespannt, ob wir es als Menschheit packen, uns vom exponentiellen Wachstum abzulösen. Seit meinem letzten Besuch in dieser Stadt bin ich überzeugt davon, dass es erstrebenswert wäre.