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Spay

Ein kleines Dorf am Ufer des Rheins und an der Strecke des Eurocitys von Chur nach Hamburg. Wunderschöne alte Riegelhäuser aus der Zeit nach dem 30 jährigen Krieg, drei(!) Kirchen, viele Lebensweisheiten, beeindruckende Hochwassermarkierungen und Strom aus der Luft. Die Leute begrüssen einen auf der Strasse, der kleine Dorfladen trägt die Marke Nah und Frisch. Ich fühle mich beinahe zuhause und doch an einem ganz anderen Ort.

Da, wo der Rhein einen tiefen Graben in das Schiefergebirge schnitt schreibt ein Reiseführer. Der Schiefer ist allgegenwärtig, fast noch intensiver als beim Landesplattenberg und in Elm mitten im Glarnerland. Häuser bis in die 20er Jahre sind mit ihm bedeckt, er bildet den Boden unter den Weinbergen und das Material für die Trockenmauern. Ja selbst mein Tisch beim Frühstück ist mit einer Schiefertafel reserviert.

Deutsches Eck

Kaiser Wilhelm I. guckt im Morgengrauen auf den Zusammenfluss von Rhein und Mosel. Vor anderthalb Jahren war das Gelände für die Bundesgartenschau abgesperrt, diesen Morgen steht meinem Spaziergang zwischen Nachtzug und Kundeneinsatz nichts im Wege.

In seinem Rücken die Schilder der von ihm vereinigten Länder, einige gehören schon lange nicht mehr zum heutigen Deutschland, andere kamen vor nicht allzulanger Zeit hinzu. Oder war es vielmehr Bismarck, der den Deutsch-Französischen Krieg mit all seinen Leiden zur grossen Vereinigung nutzte? Zumindest hat dieser erste Kanzler sich ein Amt geschaffen, dass auch heute noch mit viel Kompetenzen ausgestattet ist und deren Amtsinhaberin mir nicht immer sympathische Grossamchtspolitik betreibt.

Fernweh

Der schnellste Weg ins Büro bringt mich an den Bahnhof Wipkingen, ein kleines Loch zwischen dem Wipkingerviadukt und dem Tunnel nach Oerlikon. Kurz vor der Einfahrt der S14 ins Zürcher Oberland fährt jeweils pünktlich der Eurocity nach München durch - auch am anderen Ende ein bekannter Vertrauter. In Lindau wechseln die internationalen SBB Wagen von der Cargofarbenen Re 4/4 II gegen zwei Br218, um sich dann endlos langsam durch das wunderschöne Allgäu zu quälen.

Der Zug hat jeweils mein Fernweh geweckt. Es ist ein grossartiges Gefühl, mitten in einer Stadt zu wohnen - und doch haben mir meine vielen Reisen gefehlt. Drei Monate ist es her, dass ich das letzte Mal aus der Schweiz kam, per Zufall auch da nach München. Jeweils eine kleine Erinnerung am frühen Morgen, aber auch eine Vorfreude auf das nächste Mal.

Heute Abend geht es wieder auf die Reise, ins schöne Rheintal, ganz in die Nähe der Loreley. Gleich richtig, mit Rucksack, Nachtzug und Wecken um 4:30 *gähn* In Koblenz müsste der Imbissstand bereits offen haben (Frau SBB war überrascht als ich ihr sagte, ja, da bekomme ich Zmorgen) und die Jahreszeit dürfte passen, um den Sonnenaufgang über dem Rhein zu erleben.

Vater-Sohn-Tag

Bald ist unser Kleiner 18 und darf sein Autobillet machen - Grund genug, mit ihm die lange Reise nach Genf zu machen und den Autosalon zu besuchen.

Der Mini-Leichenwagen hat ihn nicht sonderlich überzeugt, gut 40'000 für keinen Platz ist dann doch ein bisschen viel. Nicht weit weg der englische Morgan - wohl mehr ein Traum von Papi als dem Sohn. Mit drei Rädern über den Pragel, das muss doch irgendwie ein tolles Erlebnis sein :-) Der Motor vom Landy ist einmal mehr gewachsen, eine hässliche Hutze verunstaltet die Motorhaube. Wenigstens klingen die hinteren Türen noch nach Kindheitserinnerungen.

Ich gab mir Mühe, den Besuch pädagogisch wertvoll zu gestalten, so stellten wir schön brav auch alle Sitze möglichst korrekt ein. Interessanterweise haben die Smart-Leute ihre Hutablage unter dem Lenkrad neu gestaltet und ich kann ohne kaputte Knie darin sitzen - sollte ich jemals wieder ein Auto brauchen, habe ich wieder eine Option. Jedoch nicht den Elektro-Smart - die überdimensionierte Handybatterie vermieten sie einem für stolze 99.- pro Monat *uff*

Im oberen Stock dann die Träume aus Blech, umrundet von gazillionen Schaulustigen. Flügeltüren sind es noch immer, auch wenn der Gedanke, dass das engbejupte Mädchen neben dem Auto sich über den Schweller schwingen soll, bei uns beiden Heiterkeit hervorruf. Die Hostessen generell so langsam auf dem Zahnfleisch, viele bereits in ausgelatschten Ballerinas statt den vorgeschriebenen Pumps. Die Alfa Romeo Mädchen eingewickelt in grossen Halstüchern - Messedesigner vergessen oft, dass eine solche Halle verdammt zugig sein kann und nach acht Tagen jeder Virus einen Wirt gefunden hat.

Wenn keine Flügeltüren, dann wenigstens einen R8, so zumindest Beni. Auch wenn der Inhalt seines Portemonnaies aktuell nicht einmal für ein indisches Budgetauto reichen wird ;-)

Schneetreiben

Tanzende Schneeflocken unter der Strassenlaterne. Hätte nicht gedacht, diese im März noch einmal zu sehen.

Ein wenig Experimentalfotografie, ein feines Znacht und bezeiten ins Bett. Unter der Decke lässt sich der späte Wintereinbruch am Besten ertragen.


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