Den ganzen Tag über Blinken Lights - ich baue gerade Systeme im Akkord um die nächsten anderthalb Wochen auf Reisen zu gehen.
Die Abendstimmung in diesem viel zu warmen Januar, die Serverraum-Linse im Rucksack und die Dreiviertelstunde Wartezeit in Rappi inspirieren mich zu Blödsinn
Der Bahnhof Stein-Säckingen ist Endstation alter Bahnwagen, mit leeren Fenstern und herausgerissener Inneneinrichtung warten sie auf die finale Trennscheibe.
Auch wenn mir die Szenerie gefällt, habe ich Bammel davor, mehr darin herumzustochern. Mit einem Hausverbot an den Schweizer Bahnhöfen wäre ich total am Arsch
Ein weiteres Kapitel in meiner Sammlung von Geisterbahnhöfen - eine kleine Station in La Gruière musste im vergangenen Fahrplanwechsel über die Klinge springen. Faszinierenderweise führt meine erste Geschäftsreise in diesem Jahr gleich da hin und ich kämpfe lange mit dem Fahrplan, bis ich eine brauchbare Verbindung von Zuhause habe.
Das Häuschen ist bereits abgerissen, das ehemalige Perron mit einem Zaun abgetrennt. Nur noch das Signal steht - der dazugehörende Knopf für den Haltewunsch ist genauso Geschichte wie der lautstarke Klapparat dahinter, welcher durch den Knopf ausgelöst wurde.
Im Bahnhof Näfels-Mollis hat es noch einen Pfosten aus der Zeit der Elektrifizierung, die Farbe ist langsam abgeblättert und das vernietete Eisen darunter rostet still vor sich hin.
Im Dezember schraubte ich am Stil meiner Farbbilder herum. Die neutraleren Farben, der flachere Kontrast und die ISO abhängige Rauschunterdrückung haben sich schon einmal bewährt. Ob sie meine Einstellungen bleiben sehe ich im Frühling - ein Portrait vor dem Grün von jungfräulichem Laub und unter dem Blau eines föhnigen Himmels wird der finale Test
Wie mache ich „gute“ Schwarz-Weiss Bilder? Es gibt so viele Rezepte im Netz wie Fotografen, das Feld ist gespickt mit gut gemeinten Ratschlägen und militantem Fatalismus…
Die Einen klicken einfach den entsprechenden Button, Andere setzen auf Plugins mit densitometrisch korrekter Film-Emulation, die Leute aus der Desktop Publisher Ecke mischen die Farben individuell zu Grauwerten und schrauben an Kurven und Tonwerten. Und dann gibt es noch diejenigen, die gleich eine (die Eine ) reine Schwarz/Weiss Digiknipse kaufen oder den Bayer Filter vom Chip kratzen. Nicht zu vergessen diejenigen, die auf Chemie jeglicher Art schwören. Manche verteilen ihre Presets, eine Stunde Googeln bringt schnell zwei Dutzend „perfect B/W presets“.
Ich wär nicht Beat wenn ich nicht meinen eigenen Stil suchen würde Von der Film-Emulation löse ich mich gerade, die digitale Verarbeitung hat durchaus interessante Ansätze. Ganz anders als die Arbeit mit farbigem Glas, Salz, Essig und Gelatine - irgendwie reizvoll und für mich gerade ziemlich Neuland.
Die Festtage sind vorbei, mich empfängt in Zürich trüb-nasses Wetter. Perfekte Stimmung um eine Inspiration umzusetzen, die mich Mitte Dezember ansprang.
Die Sechseleutewiese der Sechseläuteplatz war im vergangenen Jahr Baustelle, seit dem Abbruch des Weihnachtsmarktes präsentiert sich der zugepflasterte Platz in seiner ganzen Hässlichkeit. Auch wenn ich die Anbauschlacht in den frühen 40ern nur aus Erzählungen meiner Grosseltern kenne, traure ich um die vergangene Grünfläche. Wie die Münchner haben die Zürcher jetzt eine zugepflasterte Wiese(n)…
Der Fleischkäse neben dem Opernhaus im Hintergrund kommt in dieser Welt aus Stein perfekt zur Geltung. Die Erinnerungen der Zürcher an die damit verbundenen Opernhauskrawalle dürften genauso verblasst und fleckig sein - das Los moderner Würfelbauten, an denen der Zahn der Zeit nagt.
Die vergangenen dreieinhalb Wochen war ich Zuhause, die Futterzeiten unserer Meerschweinchen setzten Fixpunkte in meinem Tagesablauf und liessen meine Reisen zurückstehen.
Nebst vielen Eindrücken von unserem Balkon gelang mir auch eine Serie der Mittag- und Abendessen der Kleinen. 42(!) Bilder, zugegeben mehr Dokumentation als professionelle Food Photography Das Handyfoto von Tango in Mitte kommt von dem Tag, an dem ich mit Magen-Darm-Grippe flach lag und für einmal nur eine Hand voll Heu servierte, das Foto rechts daneben hat Maja beigesteuert.
Sollte mich Buddah je fragen, als was ich reinkarniert werden will, ist Meerschweinchen bei Nala und Marius definitiv eine gute Option