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Parkplatz

Ueberlege Dir genau, wo Du in Genève Dein Velo parkierst. Mit etwas Pech kommst Du erst nach der Bauerei wieder hin.

Der orange Arbeiter richtet den Zeigefinger erst auf meine Kamera, dann auf das Velo. Setzt ein Lachen auf und streckt den Daumen hoch :-)

Abgebrochen

Der Weg ist weg. Wenigstens der Dekadente, die Standseilbahn in Lugano, welche ich ohne GA nie benutzt hätte :-)

Fehlen tut sie mir trotzdem. Die nächsten zweieinhalb Jahre heisst es zu Fuss gehen oder sich mit dem südländisch chaotischen Busplan auseinanderzusetzen.

Spaziergang

Mein Soll an der diesjährigen Photokina ist bereits erfüllt, vor dem Fenster herrliches Herbstwetter. Ich entschliesse mich zu einem „kleinen“ Spaziergang mit Kamera - am Abend habe ich gute 20km in den Beinen. Auf dem Rückweg ist die Camera Obscura aufgrund der Hitze geschlossen, schwarz ist eine doofe Farbe für Kameras. Bald darauf entlädt sich ein Mordsgewitter, dass mich kurz vor dem Starbuckskaffee zu einem Apfelstrudel mit Vanillesauce zwingt. Auch nicht schlecht :-)

Ich mag diese Stadt. Vor 26 Jahren war ich das erste Mal hier, sehe die langsame, aber stetige Veränderung ihres Gesichtes. Sie hat Identität, eine Seele - die Menschen sprechen ein eigenes Deutsch, trinken sonderbares Bier, huldigen mit ihrer ewigen Baustelle Dom die Knochen der drei Könige. Heute sehe ich die immer grösser werdenden Kontraste, alte Kirchen und Stadttürme neben Hochkonjunkturbauten, Kunst neben Müll, Obdachlose neben Einkaufstempel, sexistische Werbung neben Frauendemos.

Photokina

Die Messe ruft und ich folge ihr. Wie üblich Nachtzug, Frühstück und Dusche am Bahnhof, Teilnahme am Nikon Fotoshooting vor dem Eingang. Für einmal eine Checkliste mit den Linsen, die ich mir ansehen möchte. Ich bin schnell durch und kann den zweiten Tag mit dem Einfangen von Impressionen verbringen.

Diesjähriges Buzzword ist 4K (zum Glück ist Filmen kein Thema für mich), der Hype sind Action Cams zum Anschnallen, Hochwerfen oder Fliegenlassen (dabei wird mir schon beim betrachten solcher Bilder und Videos schlecht). Die Anzahl leichtbekleideter Mädchen hat abgenommen und sie werden entsprechend intensiver umringt, die Blondine bei Samsung zwinkert mir zu, als ich ihre Verehrer ablichte. Polaroid hat meine Idee, Digiknipse und Drucker zu kombinieren, tatsächlich umgesetzt und präsentiert einen Android basierenden Prototypen, Hasselblad hat nach der letztjährigen Beerdigung „ihres“ Systems ein neues Digiback dafür, die neue Lytro endlich eine funktionierende Firmware, Canon zeigt mit viel Tamtam die 7D Mark II ohne die gerüchteweise angedachten Foveon-artigen Sensor und den Hybridsucher. Ilford lebt, produziert jetzt in Deutschland, die Kodak Leute wissen nichts (oder wollen nichts wissen) von einer Einstellung der Filmproduktion. 3D zum Aufstellen wird beliebt, eine Postprocessingfirma bruzzelt Bilder in Glasklötze, fürs Selbermachen von Plastikteilen gibt es Haufenweise 3D Printer.

Blogger und Youtuber sind von der Messeleitung heiss umworben, trotzdem ist es wohl besser, ihnen diesen Artikel nicht zu zeigen ;-) Weiter sind die Regeln für den Direktverkauf sichtlich lockerer geworden, ich bekam meinen lange gesuchten Tragriemen mit Stahlseil inklusive Messerabatt gleich mit. Ein prima Souvenir und eine wunderbare Beruhigung meiner Nerven in den düsteren Vierteln dieser Stadt 8-)

Schanzengraben

Schon im tiefen Mittelalter hatten die Zürcher ziemlich Schiss vor den bösen Ausländern mit fremden Religionen und zogen einen Graben um ihr Städtchen. Ich ging noch zur Schule, als die Stadt einen Weg daran eröffnete (30 Jahre, ich bin alt…) und sich eine Belebung dieser eher dunklen Ecke versprach - mit Ausnahme der heissen Sommertage ist es eine dunkle Ecke geblieben. Unter den Brücken finden sich allerlei kurliger Menschen, denen ich weder geschäftlich noch im Streit begegnen möchte.

Ich habe mal wieder richtig Lust, ein paar Bilder zu machen. Für einmal verlasse ich das Büro mit wenig Gepäck, nach einem Kaffee nehme ich das Tram zum Bürkliplatz und tauche unter die Brücken der Stadt. Anderthalb Stunden später ist es dunkel, der Zähler meiner Kamera mal wieder durch Null gelaufen, die Batterie leer, die Karte voll und ich nudelfertig :-)

Keinsommer

Es ist Ende August, meine Galerie kam die letzten Wochen zu kurz. Wenige schöne Tage, nach dem Keinwinter Anfangs Jahr begleitete mich der Keinsommer durch die üblicherweise heissen Tage.

Die Stimmung, die mich in Obstalden empfängt, passt zu diesen Tagen. Nebelverhangen liegt die Aussicht im Dämmerlicht, unter der dicken Decke brodelt es gerade im beschaulichen Dorfe. Nicht nur unser zukünftiger Nachbar baut gerade ein Häuschen, auch der Vorstand der Gnossame will einen grossen Blätz Land urban verdichtet überbauen und erhitzt mit ihren Plänen die Gemüter. Sollten sie Realität werden, so wird dieser Blick auf einen Grillplatz neben einem Mehrfamilienhaus führen und unsere Nachbarn der wenigen Sonne im Sommer beraubt sein.


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