Ich habe seit dem Wochenende ein neues Hobby: Wohnungssuche. Meine aktuelle Stadtwohnung soll grundlegend renoviert werden und alle müssen aus dem Haus. Warum nicht der 2000 Watt Gesellschaft folgen und Greenlife leben?
Bevor ich die Bewerbung zusammenstelle, mache ich rasch einen Abstecher in die Manegg. Mich empfängt infernalischer Lärm von der dahinterliegenden Autobahn. Welcher ?)(/&%ç*“+ kam auf die Idee, hier in offener Architektur Wohnhäuser hinzupflanzen?
Ich suche weiter…
Frankfurt hat einen alten Zoo, das Fundament des Aquarienhauses stammt aus der Willhelminischen Zeit und ist durch ein Fenster bestaunbar. Ich werde von einem grünen Fischchen mehrfach gefotobombt, finde mich in dieser Hitze wieder in einem schlappen Frosch, freue mich über eklige Viecher. Der Löwe ist tief versteckt am Schlafen und weigert sich, mich ein Souvenir für Nala heimzubringen.
Im Affenhaus die obligatorische Grafik über den Rückgang der Menschenaffenbestände in freier Wildbahn - aber auch das Wachstum der Weltbevölkerung in derselben Zeit. Ich realisiere, dass diese sich während meinem Leben bereits verdoppelt hat. Entspannt, aber gleichzeitig sehr nachdenklich verlasse ich den Zoo in die heisse Stadt.
Ferien! Eine Woche gönne ich mir, die International Supercomputing Conference steht auf dem Programm. Ich habe von letztem Jahr einen bereits bezahlten Eintritt, den ich damals nicht wahrnehmen konnte.
Ich bin Kongress, gehe ins Kino und Museum, besuche Bekannte aus vergangenen Jahren. Bin von der Stadt erst einmal etwas erschlagen, die Kontraste zwischen arm und reich sind noch deutlicher geworden, die Lust auf einen Fotospaziergang vergeht mir, als ich mitten in die offene Drogenszene gerate.
Meine monatliche Reise nach München. In Lindau fehlt etwas essentielles, die Lokomotive für den langen Weg durchs Allgäu. Verspätung des Gegenzuges infolge Personen auf dem Geleise, was auch immer das heissen mag.
Für einmal bin ich froh darüber, am Vortag anzureisen und mich über die Dreiviertelstunde Verspätung nicht aufregen zu müssen.
Neugierig guckt er aus der Mauerspalte, mein Zug ist noch weit weg und ich kann mir Zeit lassen, sein Vertrauen zu gewinnen.
Einer der Tage an denen ich es verfluche, die Kamera nicht im Rucksack zu haben.
Samstagabend. Während ich meine frischgewaschenen T-Shirts zusammenlege geht draussen die Welt unter - zumindest tönt das Donnergrollen im Keller ziemlich gruselig. Zurück in der Wohnung sehe ich einen wundervollen Regenbogen (ich habe mal gelernt, dass das das Zeichen sein soll, dass nie mehr eine Sintflut kommt).
Das galt nicht für die VBZ, Stromausfall auf allen neuralgischen Plätzen in Zürich. Mein Abendspaziergang führt an mehr stehenden Tramzügen vorbei als ich je auf einem Haufen gesehen habe. Stauffacher, Paradeplatz, Bellevue, Central, Hauptbahnhof - alles still. Ich bin fasziniert von der Ruhe, war mir bis zu diesem Abend nicht bewusst, wieviel „Grundrauschen“ der Tramverkehr in dieser Stadt eigentlich erzeugt.