Die Fussabdrücke in der Unterführung im HB machen mich neugierig. Eine Tafel daneben beschreibt sie als Bewilligungsfreie Promotionsplätze und erklärt in vielen Paragraphen die Benutzungsrichtlinien. 20 Minuten darf man da maximal sein, es muss irgendwie nichtkommerziell sein und maximal zwei Personen dürfen da stehen. In den darauffolgenden Tagen finde ich ähnliche Plätze in Bern und Basel.
Ueblicherweise sind sie wohl von Unterschriftensammlern und Bibelverteilern besetzt, was meine Kreativität noch mehr anfeuert. Irgendetwas Schräges muss man mit dem Platz doch machen können - vielleicht eine „Free Hugs“ Aktion?
Ich folge einer Einladung zu einem Geburtstagfest mit expliziter Anweisung, nichts mitzubringen. Ich bringe doch etwas mit (meine Kamera), nehme es aber am Schluss wieder mit
Es ist immer wieder ein schönes Erlebnis, Bilder zu machen (und dabei viel Freude zu haben) und sie weitergeben zu können (und damit jemandem anderen eine Freude zu machen). Tolles Hobby, dass ich hier habe!
Eine Premiere - ich übernachte im Fürstentum Lichtenstein. Ein spannendes Erlebnis, ein Wochenende in dieser Monarchie zwischen der Schweiz und Oesterreich zu verbringen. Vieles ist gewohnt, man benutzt „mein“ Geld und versteht „meine“ Sprache - vieles aber auch völlig fremd. Die Menschen fahren Auto oder Mofa (kein einziges E-Bike begegnet mir, keine Hand voll Fussgänger), registrieren meinen Ausweis oder lassen mich im Dönerladen und beim Thailänder ganz alleine essen. Zum Schluss muss ich gar schwarz fahren - im Ländle gibt es zwar Bahnhöfe, aber keine Billetautomaten
Die Namen der lokalen Zeitungen sind für mich so schräg, dass ich mir ein Foto nicht verkneifen kann. Aber nein, es ist keine SVP Hochburg - es ist Monarchie
Mein erster Kundenbesuch ausserhalb der Schweiz in meinem neuen Job. Vergeblich suche ich ein Bett in Nürnberg, ja selbst München ist total ausgebucht. Zuletzt werde ich in Erlangen fündig - ein Ort, der Erinnerungen an einen vergangenen Einsatz weckt.
Es ist das zweite mal, dass ich abends durch dieses Städtchen ziehe und es verfluche, keine richtige Kamera dabeizuhaben. Aber wie heisst es so schön? Die beste Kamera ist die, die Du dabei hast. Und wenn es nur die vom Telefon ist
Ein bisschen verspätet war er ja schon, der diesjährige Sommerevent meines neuen Arbeitgebers. Aber die Idee, mit der ganzen Horde ins Technorama zu pilgern, ist einfach nur grandios.
Spannendes (wir bauen uns ein Flip-Flop mit analoger Technik), nachdenkliches (CO2 gebunden im Wasser macht dieser sauer, gar nicht nett für Tierchen mit harten Schalen) und imposantes (eine Torte aus Wasserdampf und Seifenlauge) bieten ein paar gute Momente zum einpacken.
Ende Oktober platzt die Bombe: IBM beabsichtigt Red Hat zu kaufen. $190 Bares wollen sie pro Share auf den Tisch legen - wesentlich mehr als die Kursspitze im letzten Sommer, in dem ich aufgrund US Regeln warten musste, um meine paar ungeliebten Aktien loszuwerden.
Vieles, was ich während meiner 2 1/2 Jahre in dieser Firma nicht verstand, wird für mich in den folgenden Tagen klar. Auch wenn Jim jeweils beteuerte, dass er den Kurs zur Verhinderung einer Uebernahme hochhalten wollte (und ich ihn zweimal dabei sogar fotografierte) - letztendlich hatte er wohl andere Ziele. Diese sind nicht die meinen und entsprechend unwohl fühlte ich mich da.
In meinem Schrank liegt weiterhin ein roter Hut, der mich an eine spezielle Zeit erinnern wird. Ich habe eine besondere Art von Teamwork erleben dürfen, 7×24 Follow the Sun kennengelernt, mein Englisch aufgebessert und mir angewöhnt, mich ganz bewusst bei anderen zu bedanken. Aber ich bin froh, draussen zu sein.