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Fotoferien

Ferien sind ein schwieriges Thema für mich. Um die Policy meines Arbeitgebers zu befriedigen, reichte ich im letzten Oktober drei Wochen ein - der Zeitraum Ende Januar / Anfangs Februar war die letzten Jahre eine gute Zeit zum Abschalten, die letzte solche Zeit 2 Jahre her. Nur ist dieses Jahr alles anders, die bekannte bald-ist-ende-jahr-torschlusspanik zog sich bis zum 24. Dezember und legte am 3. Januar gleich wieder los. Drei Wochen vor und 6-8 Wochen nach „Ferien“ ist einfach Chaos und ich frage mich immer, ob es das überhaupt wert ist. Und da ich im Januar doch ziemlich angeschlagen war und es nicht schaffte, einen Ersatz für mich aufzutreiben, dümpelten mittendrinn Arbeitstage. Ja, ich hätte sie bleiben lassen können - aber dann nicht mehr in den Spiegel gucken oder vor meine Kunden treten können.

Nichtsdestotrotz legte ich mir ein Programm zurecht: Menschen im Studio. Statt in Zugbillette und Hotelzimmer investiere ich in Studiolicht, setze mich intensiv mit Lichtformern und deren Wirkung bei Portraits auseinander. Was machen Reflektoren, Schirmchen, Softboxen oder eine Beauty Dish mit dem Menschen vor meiner Kamera?

Ich schaffe gar eine ISO Reihe am Limmatquai mit beiden Kameras, stiefle Presets zusammen, die meinem Geschmack betreffend Rauschreduktion entsprechen. Zwischendrinn mache ich einen Vergleich unter den 50ern in meiner Vitrine, suche nach einem Weg, ordentliche Makrobilder zu machen und finde ihn in einen Umkehrring. Und ich realisiere eine Strecke mit Digiknipse und Film - ziemlich frappant, das „gleiche“ Bild in unterschiedlicher Technik vor mir zu sehen.

Aber nicht nur das Technische, auch das Menschliche findet seinen Platz. Ich spüre gut, dass ich so langsam lerne, Regie zu führen - ein grosser Teil dieses Prozesses sind wohl die Fotostrecken mit mir selbst. Wie soll man bzw. frau vor die Kamera stehen? Welche Posen haben welche Wirkung?

Irgendwann, in einer schlaflosen Nacht, blinzelt der Mond durch mein Fenster. Und ich bekomme eine Anfrage zu einem Foto aus meinem Archiv und einen spontanen Einsatz als Ersatz für eine Hochzeitsreportage - beides spannende Momente, die dann aber doch im Sand verlaufen.

Nein, Ferien zum Erholen waren es keine. Aber es war unglaublich lehrreich und hat so richtig Spass gemacht!

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