Der südlichste Bahnhof der Schweiz. Kein anderer Grenzübergang ist ein so intensives Erlebnis - der Bruch zwischen Chiasso und Como, zwischen der sauberen Schweiz und dem lotterigen Italien, ist jedes Mal wieder eindrücklich. Die Grenze ist trotz Schengen stark bewacht, selbst Reisende in der S-Bahn müssen sich an zwei Dutzend Grenzbeamten hindurchschlängeln. Die Italiener suchen unversteuerte Euros, die Schweizer Schmuggel- und Helerware. Beide Gruppen sichtlich mit Erfolg.
Hat man den Spiessrutenlauf hinter sich, wird man in der Halle von der barbusigen Italia e Svizzera begrüsst. Auch das einzigartig, ich kenne keinen anderen Bahnhof mit Kunst an so prominenter Stelle. Ich nehme mir die Zeit und mache ein paar Bilder, froh um das Dach zwischen mir und dem Tessiner Daueregen.