Drei Tage im Lausanner Hochschulquartier, überladen mit Installationen und Ausbauten. Ich kann einen Kunden nicht erreichen und bekomme so unerwartet Zeit für einen Spaziergang nach Ouchy.
Nach einem feinen Kaffee empfängt mich draussen eine grossartige Herbststimmung. Die Blätter fallen von den Bäumen, die von der tiefstehenden Sonne beleuchteten Bäume erscheinen wie Scherenschnitte. Zwischen den Gebäuden der Unil weiden noch ein paar Schafe. Die Unterführung zum See, die „Würgeanweisung“ für Hunde und mein eigener Schatten faszinieren mich.
Bevor die Sonne ganz untergeht, mache ich noch ein paar Bilder vom Strand. Ich falle einem Pärchen mit Hunden auf, die meinen Blicken folgen und ganz überrascht die Schönheit der Landschaft entdecken. Für die Vögel ist der Tag nichts Spezielles, die Möwen behalten ihre Fluchtdistanz, die Schwäne gucken neugierig in mein Objektiv.
Kurz vor Ouchy lagert die Compagnie Générale de Navigation sur le lac Léman ihre Raddampfer. Seit mehr als einem Jahr habe ich mir vorgenommen, hier einmal bei Licht vorbeizugucken - vergeblich. Ich entschloss mich dennoch ein paar Bilder zu machen und schraubte alle Hebel der Kamera an den Anschlag. Einige der Schiffe scheinen wohl noch im regelmässigen Einsatz zu stehen, andere wiederum dümpeln schrottreif im Wasser. Trotz ihrem Alter und Zerfall strahlen sie noch etwas von der Belle Epoque aus, in der sie ihre grossen Tage erlebt haben. Die Dunkelheit und die unwirkliche Beleuchtung, in der sie stehen, passt.