Spontane Idee im IRC am letzten Samstag - im Hackerfunk auf Radio Lora etwas über Fotografie zu erzählen. Ich fand die Idee spannend, schliesslich ist Fotografie Bilder ohne Ton und Radio Ton ohne Bilder. Mit zwei Kameras im Rucksack und einigen Notizen auf dem Notebook gehe ich ins Studio, fange erst die Stimmung des alternativen Radiostudios in der blauen Stunde ein. Die beiden Moderatoren an der Arbeit, das war irgendwie auch noch so ein Ziel meines Besuches.
Eine interessante Erfahrung, vor dem gelben Mikro zu sitzen und über ein Thema zu sprechen, das für eine Stunde irgendwie viel zu umfangreich ist. Ich verhasple mich öfters, habe ein ungutes Gefühl, den „roten Faden“ nicht getroffen zu haben. Das Bildermachen liegt mir definitiv mehr als das Radiosprechen, ich bin überrascht wie schwer mir das Adaptieren meiner Erfahrung in Computer Workshops und Vorträgen fällt. Trotz allem, es war eine gute Erfahrung und ein grosser Spass! Ich bedanke mich ganz herzlich bei den Moderatoren und den geduldigen Zuhörern.
Ich warte auf den Zug, habe nur Flausen im Kopf.
Für die Einen ist es ein schmutziger Bagger, für die Anderen die coolste Spielkonsole der Welt. Alles da, Lenkrad, Joysticks, Feuerknöpfe und ein Diesel mit More Power
…für mich und meine Kamera. Ich kriege einen Cappucino, sie eine neue Firmware. Ich glaube sie hat weniger Angst um mich als ich um sie
Die anschliessenden Dokumntationsbilder aus einem kühlen Serverraum kommen prima, ich bin gerüstet für das nächste grosse Fotoprojekt. Wobei, morgen gibt es erst einmal Knipserfunk, Beat kommt im Radio
Kleine Fotosession mit Sohnemanns Werk.
Aufstehen in Basel, ins Bett in Lausanne. Städtereisen mit Beat Es ist 19:15 als ich mich auf den Weg Richtung Essen mache, draussen ist es bereits dunkel, der Himmel sieht nach Nieselregen aus und ich lasse die Kamera in der Unterkunft zurück. 10 Minuten später bereue ich die Entscheidung…
Die Aussicht auf den See ist Hammer, ferne Lichter auf dunkelblauem Grund, umgeben von Bäumen in Herbstfarben. Seht Ihr es auf dem Handyfoto? Nein? Mist.
Genauso faszinierend das Plakat einer örtlichen Theatergruppe, das in der Deutschschweiz vermutlich einen Sturm der Entrüstung auslösen würde - im Welschland ist nicht nur die Sprache anders, auch leichte kulturelle Unterschiede beherrschen das Bild. Dann gibt es einen neuen Kreisel inklusive sportlichem Mädchen kurz vor Ouchy und die Springbrunnen da sind neu beleuchtet.
Gut habe ich mehr als einen Kunden in der Gegend und bekomme sicher bald wieder die Chance auf einen Spaziergang. Das nächste Mal aber MIT Kamera - auch wenn ich sie spätabends beim St. François gut verstecken muss…
Susanna war knappe 25, als sie und ihre beiden Kindern vor 190 Jahren starben und ihre letzte Ruhe im Kreuzgang des Basler Münster fanden. Ihr trauernder Gatte liess dieses Relief an prominenter Stelle platzieren.
Für mich ist dieses Grabmal eines der Schönsten nördlich der Alpen, ein grosses Bild von Liebe. Die Anmut und Leichtigkeit der Abgebildeten deutet auf eine schier endlose Liebe zu diesen Menschen, die Trauer über ihren Weggang muss herzzerreissend gewesen sein. (Gut, vielleicht hatte der Ehemann einfach ein schlechtes Gewissen und musste etwas tun, um seinen Ruf zu festigen - für einmal glaube ich aber an das Gute im Menschen.)
Was ist Liebe? Was ist für mich Liebe? Was ist für andere Menschen Liebe? Die Frage beschäftigte mich gestern Abend intensiv, angestossen von einem spontanen Moment der Ruhe im alten Kreuzgang nach der Arbeit. Sie begleitete mich auf der erfolglosen Suche nach einer Beiz (in St. Alban scheint ein Teller Ravioli zu 38.- das billigste Tellergericht zu sein) und auf einem weiteren langen Spaziergang am Rhein. Mit mir und der Welt im Reinen purzelte ich ins Bett, ein erfolgreicher filosofischer Abend.