Nach etwas ruhigeren Monaten explodiert mein Arbeitsvolumen komplett. Meine beschränkte Handhabe, die Arbeitsmenge zwischen „zu wenig“ und „zu viel“ zu steuern, wirft mich mehrfach aus der Bahn und in heftige Migräne. Ich bin froh, nach dem spontanen Themenmonat im April einfach drauflosfotografieren zu „dürfen“, mich auch einmal etwas komplett belanglosem zuzuwenden. Nebst dem Bild vom Tag schaffe ich immerhin ein Gruppenbild meiner Arbeitsgspöndli und drei nicht ganz jugendfreie Strecken, an denen ich grosse Freude habe.
Jeden Tag ein Bild fasziniert im Gespräch mit einem Kunden. Er hätte das auch einmal gewollt, fand aber nie den Raum und die Energie, es anzupacken. Jetzt ist er kurz vor der Pensionierung, versucht in seinen letzten anderthalb Jahrem eine saubere Uebergabe, sieht sein Leben reicher als seine Energie. Irgendwie bin ich stolz darauf, es einfach gemacht zu haben. Es hilft nicht nur die Stimmung aufzubessern, ich sehe auch eine stetige Verbesserung in meinen Bildern - nicht nur beim Bild vom Tag, auch bei längeren Strecken. Es lohnt sich, ganz unterschiedliche Motive, Lichtsituationen, und Perspektiven anzupacken und mir dabei Gedanken zu machen, wie etwas Nettes daraus entstehen könnte. Dabei auf eine Brennweite beschränkt zu sein hilft, auch wenn ich bisweilen an faszinierenden Motiven vorbeigehen muss.