München kennt ja abgedrehte Orte - dieses Mal zieht es mich und meine Kamera zum Ratzingerplatz, dem wohl hässlichsten Ort dieser Stadt.
Mitte der 60er Jahre kam das Tram durch die Boschetsrieder Strasse hierher, auf einem eigenen Trasse separiert von dem Verkehr des geplanten und bisher unfertigen Aeusseren Ringes. 25 Jahre später wurde das Tram durch die U3 ersetzt, der nahe U-Bahnhof Aidenbachstrasse ersetzte den Knoten Ratzingerplatz.
Nun liegt er verlassen da, schon länger als er ursprünglich benutzt wurde, ein Geisterbahnhof inmitten einer Stadt. Der Abbruch der Geleise erfolgte nur da, wo sie störten, der Rest soll verschwinden, sobald das Quartier aufgewertet wird. Ein neues Tram soll kommen, wird aber auf das Geld nach die Realisierung der zweiten S-Bahn Stammstrecke warten müssen. Vielleicht ein Schulhaus auf einer der Brachflächen vom letzten Krieg gleich nebenan? Noch sind es bloss Pläne, München's Geld fliesst gerade kräftig in die Innenstadt, aussenliegende Quartiere müssen warten.