„Krieg und Religion“, das waren meine ersten Eindrücke von Essen.
1946 war die Stadt wohl platt wie kaum eine Andere, die mir in Deutschland begegnet sind. Ein paar wenige Gebäude wurden aus ihrem Schutt wieder rekonstruiert, das meiste neu gebaut. Die alten Gebäude sind mehrheitlich Kirchen, von denen es in Essen erstaunlich viele gibt. Trotz modernen Anbauten stechen sie im standardisierten Beton und Glas hervor. Essen muss im ausgehenden Mittelalter eine atypische Mischung der verschiedensten Religionen gewesen sein.
Ganz in der Idee von der freien Fahrt für Autos sind die Strassen grosszügig, oft kreuzungsfrei geführt. Und selbst mitten in der Rushhour nicht überfüllt. Für OeV Benutzer ist Essen jedoch die Hölle, das durfte ich selbst erleben. Ich zog es vor, viele Stücke zu Fuss zu machen. Die Busse fahren selten da, wo die mangelhafte Beschilderung es vermuten lässt.
Mit dem Einbruch der Kohleindustrie in den 80ern sind Investitionen wohl auf die lange Bank geschoben worden. Die Innenstadt, Altstadt nennt dies keiner der Einwohner, ist perfekt im Stil der 50er und 60er erhalten. Nicht unbedingt schön, aber überaus eindrücklich.