Vor einem Jahr ermöglichte mir unser Steueramt eine Digiknipse. Eigentlich plante ich mir eine Pentax zu kaufen, lagen doch die eine oder andere Linse zuhause noch herum und die Kamera hinterliess an der Photokina 2008 bleibenden Eindruck. Doch wurde die Produktion im Laufe 2009 eingestellt und die Kamera war nicht mehr zu haben. Schade!
Dank einer freundlichen Verkäuferin in meinem ehemaligen Lehrbetrieb konnte ich einige der aktuellen Kameras in die Finger nehmen. Sony und Nikon fielen schnell aus dem Rennen - der Sucher wirkte mit meiner Brille wie ein Tunell und ich hatte keine Chance, die Bildecken oder das Display zu sehen. Blieb noch Canon. Erst die EOS 450D, dann doch noch eine spontane Umentscheidung, mein Budget etwas zu überschreiten und eine EOS 500D zu nehmen. Wie sich später herausstellte, die richtige Entscheidung. Nach gut 100 Bildern stellte ich von JPEG auf RAW um und habe nie mehr zurückgeschaltet. Eine zweite Chance zu haben ist gerade bei Digitalfotos ein riesiger Gewinn, den ich nicht missen möchte.
Hätte mir jemand zu meiner Minolta Zeit gesagt, ich würde mit der zweitbilligsten Canon Bilder machen, ich hätte ihn ausgelacht.
Im Frühling kam ein second Hand 80-200 hinzu, im Sommer Aperture für das Postprocessing. Zusammen mit Gimp und Hugin ist es ein wunderbares Paket geworden, welches meine Vorstellung von Bildbearbeitung perfekt unterstützt. Photoshop boykottiere ich so sehr, dass ich ihn nicht einmal klauen würde.
Die Kamere wurde über dieses Jahr zur permanenten Begleiterin. Meist im Rucksack, selten ein paar Meter von mir weg. Ich habe viele Bilder gemacht und konnte auf dem Empire State Building dem Ueberlauf des Zählers zugucken. In Chemie wären das runde 300 Filme gewesen - ein kleineres Vermögen. Digitalfotografie hat durchaus ihre Vorteile, auch wenn ich seit den ersten Bildern mir der Grenzen bewusst bin, die sie stellt. Ich habe mittlerweile mein erstes Zeil erreicht: Einige hundert Filme zu machen, um wieder Training zu bekommen. Und ich sehe die Resultate, die Bilder werden immer besser.
Wohin mich das Fotografieren noch bringen mag? Ich weiss es nicht. Ich weiss bloss, dass ich froh darüber bin, nicht davon leben zu müssen