Der erste Tag im Dezember, an dem weder einer meiner Züge Verspätung hatte noch Schnee vom Himmel fiel. Ein wunderschöner Sonnenaufgang begleitete mich auf den letzten Metern zum Büro.
Selten war ich derart in der Pampas wie dieses Wochenende. Schön wars trotzdem!
Vor einem Jahr ermöglichte mir unser Steueramt eine Digiknipse. Eigentlich plante ich mir eine Pentax zu kaufen, lagen doch die eine oder andere Linse zuhause noch herum und die Kamera hinterliess an der Photokina 2008 bleibenden Eindruck. Doch wurde die Produktion im Laufe 2009 eingestellt und die Kamera war nicht mehr zu haben. Schade!
Dank einer freundlichen Verkäuferin in meinem ehemaligen Lehrbetrieb konnte ich einige der aktuellen Kameras in die Finger nehmen. Sony und Nikon fielen schnell aus dem Rennen - der Sucher wirkte mit meiner Brille wie ein Tunell und ich hatte keine Chance, die Bildecken oder das Display zu sehen. Blieb noch Canon. Erst die EOS 450D, dann doch noch eine spontane Umentscheidung, mein Budget etwas zu überschreiten und eine EOS 500D zu nehmen. Wie sich später herausstellte, die richtige Entscheidung. Nach gut 100 Bildern stellte ich von JPEG auf RAW um und habe nie mehr zurückgeschaltet. Eine zweite Chance zu haben ist gerade bei Digitalfotos ein riesiger Gewinn, den ich nicht missen möchte.
Hätte mir jemand zu meiner Minolta Zeit gesagt, ich würde mit der zweitbilligsten Canon Bilder machen, ich hätte ihn ausgelacht.
Im Frühling kam ein second Hand 80-200 hinzu, im Sommer Aperture für das Postprocessing. Zusammen mit Gimp und Hugin ist es ein wunderbares Paket geworden, welches meine Vorstellung von Bildbearbeitung perfekt unterstützt. Photoshop boykottiere ich so sehr, dass ich ihn nicht einmal klauen würde.
Die Kamere wurde über dieses Jahr zur permanenten Begleiterin. Meist im Rucksack, selten ein paar Meter von mir weg. Ich habe viele Bilder gemacht und konnte auf dem Empire State Building dem Ueberlauf des Zählers zugucken. In Chemie wären das runde 300 Filme gewesen - ein kleineres Vermögen. Digitalfotografie hat durchaus ihre Vorteile, auch wenn ich seit den ersten Bildern mir der Grenzen bewusst bin, die sie stellt. Ich habe mittlerweile mein erstes Zeil erreicht: Einige hundert Filme zu machen, um wieder Training zu bekommen. Und ich sehe die Resultate, die Bilder werden immer besser.
Wohin mich das Fotografieren noch bringen mag? Ich weiss es nicht. Ich weiss bloss, dass ich froh darüber bin, nicht davon leben zu müssen
Mein Stammcafe war heute morgen geschlossen. Die Serviertochter sass in einer Ecke und wartete auf den Schlüssel. Immerhin bekam ich ein Lächeln, das Erste von ihr. Komische Leute, die nur dann lächeln, wenn sie nichts verkaufen können
Also weiter zum Starbucks, ein Lächeln hilft nur wenig gegen den Hunger am Morgen. Der Weg führt durch den Garden District, eine der besseren Gegenden in New Orleans.
Gestärkt nahm ich den Weg zum Convention Centre in Angriff. Eine der übleren Gegenden, die nach Katrina runde 10 Meter unter Wasser standen und nur beschränkt wieder aufgebaut wurden.
Am Abend der langsame Abschied. Noch einmal ein wunderbarer Sonnenuntergang und eine Stippvisite am Missisippi. Schwer bewacht von der örtlichen Hafenpolizei.
Ein paar Bilder aus New Orleans. Ich hatte am Morgen eine Einladung ins French Quarter und nutzte die Chance auf ein paar Bilder des New Orleans, das man draussen kennt. Es gibt auch ein Anderes. Eines, das mich bei der Fahrt vom Flughafen zur Unterkunft doch etwas deprimiert hat.
Wie alle grösseren amerikanischen Städte hat auch New Orleans eine dichte Dunstglocke, die für einen wunderschönen Sonnenuntergang sorgt. Gut hatte ich gerade eine Pause und las meine Mails auf der Terasse.
10'000 ist die Zahl des heutigen Tages: Der Bildzähler in meiner Kamera ist einmal rundum und das eine Woche bevor die Garantie abläuft. Im 86. Stock, ein guter Platz für eine kleine, ganz private Feier!
Mitten in Manhattan findet sich Natur: Blumen im späten November, Eichhörnchen auf Futtersuche. Ich bin unterwegs zu einer Brücke, die ich auf meiner Karte als Fussgängerweg bezeichnet fand. Auch so eine Geschichte, wo sich die Puzzlezeile aus dem Sacke meines Lebens wie von selbst zusammengesetzt haben: Ich verlor irgendwo im Süden meine zwei Jahre alte Karte und musste eine Neue kaufen. Und exakt auf dieser fand ich meinen Weg von heute. Aus Pech wird ein toller Morgen, ich finde solche Erlebnisse immer wieder faszinierend. Schicksal?
Details wie die vielen Feuerwehranschlüsse, die Haustierfreie Zone (da will ich leben oder die haarstreubenden Verkabelungen und Feuerleitern. Das kleine Haus der Littles steht zum Verkauf, der Zug rollt hier einmal nicht im Tunnel. New York ist zweisprachig, es gibt Kinderspielplätze, auf die ich meine Kids nie schicken wollte.
Und dann noch ein Abstecher auf das Empire State Building. Ich weiss ja nie, ob ich noch einmal in diese Stadt kommen werde!