Es nieselt, ein eisiger Wind fegt durch die Strassen. Ich war schon länger nicht mehr hier, mir fallen subtile Veränderungen und gigantische Löcher auf. Für ein abbruchreifes Wohnhaus, die Rathaus Galerie - wohl das längste Einkaufszentrum, das mir je begegnet ist und das Erste, das sich mit Plastikblumen dekoriert - und ein Loch, auf dem letztes Mal noch ein Fotomotiv stand, packe ich meine Kamera aus.
Die Stadt ist mehr als pleite! Drei Milliarden Schulden sollen sich aufgetürmt haben, gute 5000 pro Nase. Das an einem Ort, an dem ich auswärts für 5-10 Euro vorzüglich essen kann… Am Wohnraum nagt der Zahn der Zeit, viele Geschäfte ausserhalb der Innenstadt sind leer, einzelne Strassenzüge Abends dunkel. Das Geld der Reichen und Schönen fliesst in gigantische Neubauten, gefüllt mit internationalen Kleider- und Fastfoodketten. Gerade am Sonntag haben die Bürger Essens einen Millionenkredit für die Messe bachab geschickt - ein zaghafter Versuch, mittels direkter Demokratie das Steuer ein bisschen zu drehen.
Spannend, kannte ich noch nicht. Weder Wikipedia noch das Hotel noch der Bahnhof wusste etwas davon. Aber man muss ja noch Ziele fürs Leben haben
Wie, du warst in Essen und hast nicht das Unperfekthaus besucht? Sachma, so geht das aber nicht!