Die letzten Wochen habe ich hier einige der schönsten Herbsttage erlebt und fand nie die Musse, meine Kamera aus dem Rucksack zu nehmen. Andere Dinge standen im Vordergrund. Diesen Sonntag packte ich mich warm ein und ging den Weg noch einmal. Viele Erinnerungen, Bilder in meinem Kopf und der Versuch, sie mit der Kamera einzufangen.
In Thalwil steht die Art Box. Ein Traum von mir ist eine kleine Ausstellung da drin, ich hätte sogar ein Projekt, das wunderbar zu diesem Raum mitten auf dem Bahnhofsperron passt. Wahrscheinlich werde ich nie dazu kommen, aber man darf ja noch Träume haben
Im Albisgüetli die Tafel, die ich im September bewusst missachtet habe. Unten die verwitterte Tafel, die von einem Durchgangsverbot spricht, wenn die Schiessflagge gehisst ist - oben die etwas neuere Tafel, die Fussgänger generell verbietet. Widersprüchliche Gesetze, ein Gräuel für mich. Ich hatte zu viel davon in den letzten Wochen.
Wenige Meter daneben ein altes Bahnhofshäuschen. Es stammt wohl aus der Zeit, als der 13er noch kein Tram, sondern eine Bergbahn zum grossen Schützenfest war. Alle Dinge sind Vandalensicher eingepackt und rufen „geh weg!“
Genauso die Schilder und Zäune neben den Schrebergärten. Elektrozäune mitten in der Stadt, ein ungewohntes Bild in der Schweiz. Dazwischen das Bächlein, das ich in meiner Kindheit einmal mächtig aufgestaut habe. Ein Mordsspass, zumindest seit ich die damalige Kälte erfolgreich verdrängt habe.
Die Aussicht vom Panoramaweg ist eindrücklich. Selbst bei dem trüben Wetter am Sonntag. Und sie ist seit einem Monat der Ausblick aus dem Zuhause meines Vaters. Ich mache spontan zwei Panoramas und verfluche es einmal mehr, kein Stativ eingepackt zu haben. Ein guter Vorsatz für das nächste Jahr?
Im Triemli wartet die Schlittelbahn auf den Schnee. Daneben die schwarzen Kühe, für die der Winter bereits begonnen hat. Das Gebäude eine Hässlichkeit, die selbst von der spärlichen Kunst rundherum nicht verdrängt werden kann.