Am Vorabend erfuhr ich von der Geschichte, dass ein Radfahrer vor langer Zeit aus dem Teich gezogen wurde. An Tagen wie diesem frage ich mich, ob seine Seele vielleicht noch heute über das Wasser geistert
Besuch in Bielefeld. Ein wunderbarer Frühlingstag empfängt mich! Die Natur ist noch nicht wirklich erwacht, erst ein paar wenige Schneeglöckchen drücken ihren Kopf durch den sandigen Boden.
Bei der Hinfahrt ist mir ein Schrottplatz begegnet, der mich magisch anzieht. Darüber flattert eine schmutzige und ausgerissene Deutschlandfahne. Irgendwie passt sie zu meinem Eindruck, den ich auf meinen vielen Reisen über die letzten Jahre von dem grossen Land bekommen habe.
Eine lange Pause liegt zwischen dem letzten Upload und heute. Sicher, ich war über die nassen und kalten Tage zwischen mitte Dezember und Anfangs Februar nicht allzuviel mit der Kamera unterwegs. Noch fehlt mir etwas, was ich mich auch in einem Schneesturm aus dem Rucksack zu ziehen getraue.
Ich war viel unterwegs, mehr als im Büro und räumte mit Aufträgen von Ende 2010 auf. Viele Bilder entstanden in Serverräumen - nichts, was ich auf die Galerie pappen würde, da es letztendlich nichts anderes als schwarze Kleiderschränke sind
Dazu kam noch der Ausfall meines mobilen Arbeitsplatzes. OK, das 12“ PowerBook mit dem klingenden Namen „melone“ hielt mich über Wasser - aber Bildbearbeitung macht damit herzlich wenig Spass. Zumal der Dreh- und Angelpunkt Aperture nur in einer Intel Variante zu haben ist. Entsprechend gross meine Freude, als ich an einem total verkorksten 40. Geburtstag den Nachfolger meines „spud“ auf dem Bürotisch vorfand.
Er heisst „lumpe“ (Bob the Builder ist ein herrlicher Namensraum und vernudelt Bilder in Rekordzeit. Ein Wochenende brauchte es noch, bis dann auch die Canon Tools, Aperture, Gimp, CinePaint, Hugin und qtpfsgui installiert waren.
So richtig gepackt hat es mich dann in Köln. Das Wetter war nicht besonders, die Domschatzkammer leider mit einem Fotoverbot belegt. Der Dom selbst und der Abend mit einem frisch erworbenen Objektiv machten aber viel Spass und gaben mir wieder etwas von der Motivation zurück, die mich über das letzte Jahr getragen hat.
Kurze Pause vor einem Selbstmordkommando in einem garstigen Serverraum. Der Bindford Kleber an einem Handwerkerauto rettet meinen Tag. Am Abend im Zug ein kurzes Foto meiner Arbeitswerkzeuge: Kaffee und Ohrenpfropfen
Samstag in Köln. Der Morgen gefüllt mit Shopping, ich bekam von meiner Familie einen neuen Rucksack, den ich standesgemäss im Globetrotter aussuchte. Danke! Der ganze Tag mit durchzogenem Wetter, ich entschied mich zu einem kulturellen Nachmittag. Seit 23 Jahren besuche ich immer wieder einmal Köln und war noch nie im Dom. Also einmal auf den Turm, einen Rundgang durch die Domschatzkammer und zuletzt den Vergeblichen Verusch, etwas von der Stille einer Kirche zu geniessen. Am Bahnhof ist es trotz Karneval ruhiger
Nebst einem Rucksack fand ich noch ein zweites Geburtstagsgeschenk, von mir an mich. Ein 1.8/50mm. Mit dem kleinen Sensor meiner Kamera gibt das ein leichtes Tele mit viel Licht. Neu wäre es mir der Preis nicht wert gewesen, aber in der „Fotostadt“ Köln findet sich solches auch gebraucht. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen, nach einem Mittagsschlaf noch ein paar Bilder mit der neuen Linse zu machen. Wird noch ein paar Fotos brauchen, bis wir uns aneinander gewöhnt haben.
Frühstück in Köln. Früher litt man Hunger bis um 7:00, heute macht der Starbuck extra etwas früher auf, um die müden Gestalten aus dem Nachtzug zu verpflegen. Danach eine Dusche, der Bahnhof Köln ist in dieser Hinsicht vorbildlich ausgerüstet. Die Augen der Putzfrau waren den Morgen wert. Ich bin mir einfach noch nicht im Klaren, ob sie wegen meinem Wunsch nach einer Dusche oder meinem Utilikilt so gross waren