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Sissi

Abendspaziergang in meiner Lieblingsstadt Genève. Die Bilder von Poise beim Hotel President Wilson sind nicht nach meinen Vorstellungen - schwarze Limousinen stehen mir im Wege… Ich schiebe den Gedanken beiseite, das Mädchen an der Reception zum Umparkieren zu bitten. Schliesslich bin ich nicht da Gast, sondern benutze nur ein altes Wegrecht.

Also weiter zur Sissi, eine kleine Plakette erinnert daran, dass sie vor über 100 Jahren am Quai niedergestochen wurde. Ein schöner Platz zum Sterben, Blick auf den Jet d'Eau, die schneebedeckten Berge und die altersmässig passenden Raddampfer der CGN. Die wenige Meter entfernte Skulpur ist - hmm - speziell, sie hat jedoch eines der schönsten Bronzegesichter, das ich kenne.

Nach einer heissen Schokolade - Fuck, ist das KALT in Genf! - nehme ich das Tram nach Nations. Das Gebäude und der Vorplatz der United Nations hat aus dem Bus richtig cool ausgesehen - drumrum steht jedoch einen hohen Zaun und eine richtiggehende Schildwache. Noch sind die Vereinten Nationen nicht so weit wie die Schweiz, deren Bundeshaus in Bern öffentlich zugänglich ist…

Nebel

Sonntags fährt kein Bus, mein Weg ins Büro geht zu Fuss durch das Naturschutzgebiet zwischen Nänikon und Volketswil. Es ist kurz nach zehn, der zähe Nebel bedeckt die Landschaft.

Strassen und Wege führen ins Nirgendwo, die hässlichen Industriebauten sind unsichtbar. Einzig der Lärm der nahen Autobahn zeigt mir, dass die Welt noch nicht untergegangen ist.

Blink

Den ganzen Tag über Blinken Lights - ich baue gerade Systeme im Akkord um die nächsten anderthalb Wochen auf Reisen zu gehen.

Die Abendstimmung in diesem viel zu warmen Januar, die Serverraum-Linse im Rucksack und die Dreiviertelstunde Wartezeit in Rappi inspirieren mich zu Blödsinn :-)

Endstation

Der Bahnhof Stein-Säckingen ist Endstation alter Bahnwagen, mit leeren Fenstern und herausgerissener Inneneinrichtung warten sie auf die finale Trennscheibe.

Auch wenn mir die Szenerie gefällt, habe ich Bammel davor, mehr darin herumzustochern. Mit einem Hausverbot an den Schweizer Bahnhöfen wäre ich total am Arsch :-/

Planchy

Ein weiteres Kapitel in meiner Sammlung von Geisterbahnhöfen - eine kleine Station in La Gruière musste im vergangenen Fahrplanwechsel über die Klinge springen. Faszinierenderweise führt meine erste Geschäftsreise in diesem Jahr gleich da hin und ich kämpfe lange mit dem Fahrplan, bis ich eine brauchbare Verbindung von Zuhause habe.

Das Häuschen ist bereits abgerissen, das ehemalige Perron mit einem Zaun abgetrennt. Nur noch das Signal steht - der dazugehörende Knopf für den Haltewunsch ist genauso Geschichte wie der lautstarke Klapparat dahinter, welcher durch den Knopf ausgelöst wurde.

Rusty

Im Bahnhof Näfels-Mollis hat es noch einen Pfosten aus der Zeit der Elektrifizierung, die Farbe ist langsam abgeblättert und das vernietete Eisen darunter rostet still vor sich hin.

Im Dezember schraubte ich am Stil meiner Farbbilder herum. Die neutraleren Farben, der flachere Kontrast und die ISO abhängige Rauschunterdrückung haben sich schon einmal bewährt. Ob sie meine Einstellungen bleiben sehe ich im Frühling - ein Portrait vor dem Grün von jungfräulichem Laub und unter dem Blau eines föhnigen Himmels wird der finale Test :-)

Wie mache ich „gute“ Schwarz-Weiss Bilder? Es gibt so viele Rezepte im Netz wie Fotografen, das Feld ist gespickt mit gut gemeinten Ratschlägen und militantem Fatalismus…

Die Einen klicken einfach den entsprechenden Button, Andere setzen auf Plugins mit densitometrisch korrekter Film-Emulation, die Leute aus der Desktop Publisher Ecke mischen die Farben individuell zu Grauwerten und schrauben an Kurven und Tonwerten. Und dann gibt es noch diejenigen, die gleich eine (die Eine :-) ) reine Schwarz/Weiss Digiknipse kaufen oder den Bayer Filter vom Chip kratzen. Nicht zu vergessen diejenigen, die auf Chemie jeglicher Art schwören. Manche verteilen ihre Presets, eine Stunde Googeln bringt schnell zwei Dutzend „perfect B/W presets“.

Ich wär nicht Beat wenn ich nicht meinen eigenen Stil suchen würde :-) Von der Film-Emulation löse ich mich gerade, die digitale Verarbeitung hat durchaus interessante Ansätze. Ganz anders als die Arbeit mit farbigem Glas, Salz, Essig und Gelatine - irgendwie reizvoll und für mich gerade ziemlich Neuland.


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