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Nebelschwaden

Früh aus dem Bett, gemütlich mit der Familie Zmörgelet. Gepackt, geduscht, Nala im Dorfladen ein letztes Mal gedrückt. Der Nebel wabert durch das Dorf, über der Kirche geht die Sonne auf. Nächste Destination is München.

Die 20 Minuten berichtet von 2.4 Millionen Schweizern, die Aufgrund von Stress an Kopfweh leiden. Ich kann das nachvollziehen, finde mich in der Statistik wieder. Neben mir plaudern zwei Kuststudentinnen über ihre Arbeit. 7×24 Stunden, Augenringe, jeden Tag Herausforderungen, Reisen durch halb Europa, Kongresse, Ausstellungen. Ihre Arbeit gleicht meine Job, nur habe ich im Gegensatz zu den Beiden die Gewissheit, dass meine Familie Ende Monat genug Geld zum Leben hat. Mein Job wird mich noch ins Grab bringen, aber ich könnte mir keinen anderen vorstellen.

Für einmal nächtige ich in der Jugi von München. Im Dachstock gibt es 34 Betten, die gemischt belegt sind - eine Ausnahmeerscheinung in Jugis, interessanterweise häufiger in stockkatholischen Gegenden. Ich gucke mich in solchen Zimmern gerne um und überlege mir, was wohl für Menschen zu den Hinterlassenschaften gehören. Gerade weibliche Mitbewohner tendieren dazu, aus ihren Habseligkeiten ein irrsinns Chaos zu veranstalten :-)

Diese ordentlich aufgereihten Schuhe gehörten zu einem scheuen Mädchen, vielleicht im Alter von Beni. Stumm und etwas ängstlich verkroch sie sich früh ins Bett, wortlos ass sie ihr Frühstück. Ich hoffe, meine Erscheinung im Utilikilt hat ihr keine bleibenden Schäden verursacht.


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